Glücksgefühl und Leiden?

Begonnen von gemüse-ghoul, Dezember 09, 2005, 15:51:24 NACHMITTAGS

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Existiert Glück (Freude) unabhängig von Unglück (Elend, Leid)?

Nein, Glück und Unglück liegen immer im Gleichgewicht.
Ja, man könnte sogar dauerhaft zu 100% im Glück leben!
Nein, beide Komponenten existieren immer, aber nicht zu gleichen Teilen.
Ich bin zu doof für sowas.

gemüse-ghoul

Wie seht Ihr das Leben? Ist es Euer Ziel, zu 100% glücklich zu werden? Wie wollt Ihr das erreichen? Kann man Sorgen komplett ausblenden? Sind Geld & Besitz, Liebe oder Drogen Möglichkeiten, Schmerz und Sorgen komplett auszublenden?
Oder teilt Ihr eher Ansichten, wie sie auch in anderen Ländern herrschen: Katastrophen, Sorgen, Not, der Tod sind allgegenwärtig, Glück existiert ohne Unglück nicht?
"Finite players play within boundaries, infinite players play with boundaries." -- James P. Carse, Finite and Infinite Games.

Alles über taktisches Abenteuerrollenspiel:
http://ghoultunnel.blogg.de/ (neu)
http://ghoultunnel.blogspot.com/ (alt)

Delagur

#1
Dieses Dresden-spielt forum sollte sich in Philosophie und Lebensmotto forum umbenennen^^
also ich vertrete ja eine etwas krassere Meinung: Daher mal eine Softcore Version.
Mein Ziel ist es zu überleben (Punkt). Geld und Besitz u.s.w. sind möglicherweise Möglichkeiten die Sorgen und Nöte auszublenden, wenn man es vorhat. Menschen mit viel Geld haben meist sorgen die sich wiederum nicht mit Geld beheben lassen, Teufelskreis^^.
Und bei deinem Letzteren Satz stimme ich dir zu. Wenn jmd behauptet es gibt, das 'Paradies' im sinne des ewigen Glücks etc. pp. dann wird er sich wohl gewaltig irren. Das wird es nie geben. Es ist wie mit der Anarchie, sie wird es auch nie geben, weil es immer Idioten gibt, die versuchen, alles gut zu machen, so wird es immer einen Gegenpol geben. Ohne Gegenpol, herrsch wirklich Chaos, auf die ein oder andere Weise eben.
Also sind Schmezen, Tod, Katastrophen, Leid, Not, Angst usw. allgegenwärtig wie Liebe, Freude, Glück etc.

ich habs n bissl mt groß und kleinschreibung, sry an alle dies nevt, versuch mich zu bessern  :oops:

edit:
@Darnok
wie wärs wenn du ein Bereich für solche Thread neu machst (Philosophie .... oder so),gibt schon 4Threads in die Richtung und scheint rege Begeisterung zu haben ^^

LiviaRedo

hihi...dieses forum mutiert eben langsam aber sicher zu einem philosophieforum...man kann es nicht aufhalten ^^
also ich bin der meinung das es schlicht unmöglich ist zu 100% glücklich zu sein...wie soll das funktionieren ?
wenn menschen behaupten sie wären 100% glücklich dann belügen sie sich selbst...ganz einfach
wozu gibt es den spruch:des einen glück ist des andern unglück
oder war das andersrum...*denk*...keine ahnung...was ich damit jedenfalls sagen will ist dass für mich glück immer auch irgendwo mit unglück verbunden ist...es muss ja auch ein gewisses gleichgewicht gehalten werden
also ist diese verbindung für mich vollkommen logisch und nachvollziehbar

Aardjon

*lol*
Na, dann lassen wir's mal mutieren, würd ich sagen :evil:

Also ich denke mit Glück und Unglück ist es ähnlich wie mti Gut und Böse: Das eine könnte ohne das andere gar nicht existieren. Stellt euch vor ihr wärt immerzu glücklich und würdet euch freuen und niemals auch nur ein kleines bisschen unglücklich sein weil es Unglück nicht gibt. dann wäre dies euer Normalzustand und ihr wäret mittlerweile daran gewöhnt, so dass es für euch "völlig normal", "alltäglich" und "nicht wegzudenken" ist, immer glücklich zu sein. Ihr wüsstet gar nicht, dass man auch *nicht glücklich* sein kann. Folglich wüsstet ihr auch nicht, dass ihr glücklich seid, denn es gibt ja nix außer glücklich zu sein.
Was ich damit sagen will: Das eine bedingt das andere, Glück kann ohne Unglück nicht existieren.
Das ist übrigens das selbe: Es gibt nur deshalb schöne Frauen, weil es auch Frauen gibt, die nicht schön sind, mit denen man vergleichen kann :-D

Ob das allerdings immer alles im Gleichgewicht ist weiß ich nicht, ich denke eher dass das Glück doch überwiegt, sonst wären wir alle so depressiv dass wir uns scharenweise von den Klippen stürzen täten :-/

Im Übrigen wird man wohl nie 100% glücklich sein. Selbst wenn man der reichste Mensch der Welt ist, Familie hat, alles hat was man sich jemals gewünscht hat, alle seine Ziele erreicht hat und auch vollkommen gesund ist, würde man irgendwann keine Freude mehr an all den Sachen haben. Ohne Wünsche, Träume und Ziele macht das Leben einfach keinen Spaß.
Es ist unser Wesen, ständig ein neues Ziel vor Augen zu haben. Was wünscht man sich sehnsüchtig? Z.B. einen Computer. Was ist, wenn man dann einen Computer bekommt? Man freut sich zwei Tage, dann wünscht man sich einen Drucker...
Wenn man allerdings Wünsche und Ziele vor Augen hat, ist man bestimmt auch oft frustriert weil irgendetwas nicht so klappt wie man will oder weil man Angst um seinen Job hat oder oder oder...
Und, schlussendlich, wenn man denn doch immer nur glücklich ist, gewöhnt man sich irgendwann so sehr dran, dass man unglücklich darüber ist, nicht mehr richtig glücklich zu sein *bla*
Wie ich oben bereits sagte *gg*

MfG,
Aardjon
"Spam, Spam, Spam, lovely Spam
Wonderful Spam, Lovely Spam.
Spam, Spam, Spam, magnificent Spam,
Superlative Spam.
Spam, Spam, Spam, wonderous Spam,
Surgical Spam, splendiferous Spam.
Spam, Spam, Spam, Spaaam!"

Ignis Cantores

Delagur

Zitat von: Aardjon in Dezember 09, 2005, 19:40:15 NACHMITTAGS
Ob das allerdings immer alles im Gleichgewicht ist weiß ich nicht, ich denke eher dass das Glück doch überwiegt, sonst wären wir alle so depressiv dass wir uns scharenweise von den Klippen stürzen täten :-/
Wie die Lemminge  :-D.
Hat was.

Schwankus

Depressiv sind die mehr Leute als man gemeinhin vermutet. Hier kommt aber was dazu, was sich Hoffnung nennt. Im Glück - Unglück - Komplex nicht wegzudenken !

Ich neige dazu zu sagen: Im Leben suche ich Glück, was ich zu einem Grossteil mit Harmonie verbinde.
Bloss zu überleben... das ist irgendwie... der Ausdruck von Desinteresse am menschlichen Miteinander, an Leuten die um einen herum sind...

Wie kann man NUR überleben wollen ?  :?

mfg Marc
E=mc²+3w6

Delagur

Du hast es erfasst  :wink:
Wie man das kann weiß ich selbst leider nicht ...  :-D

Pappa Bear

Zitat von: Schwankus in Dezember 10, 2005, 01:35:46 VORMITTAG
Depressiv sind die mehr Leute als man gemeinhin vermutet. Hier kommt aber was dazu, was sich Hoffnung nennt. Im Glück - Unglück - Komplex nicht wegzudenken !

Es gibt gelegenheiten da zähle ich auch dazu.



Wenn ich nr Überleben wollen würde, würde ich es nicht. Ohne einen Traum geht es nich. Darum hab ich mir auch einige Lebensziele gesetzt. Und erst wenn die erreicht sind kann ich aus dem "Faust" zitiren "verwiele,doch....
Der Weg Zur erleuchtung führt immer zum Ziel. Aber Vorher macht er dich WAHNSINNIG!


Lebe lang, liebe süß, stirb FLUFFIG!!!!!!!

Delagur

Würdest du nicht überleben wollen, oder wie?
Naja, das Thema Überleben trifft es vielleicht nicht ganz. Sagen wir mal so. Ich habe keine Träume, im Sinne des Wortes Traum, da ich weiß, dass mein Leben bald der Erde überreicht wird, da ich nicht in der Lage bin etwas zu beeinflussen und mir Ziele setzten zu wollen, denke ich rational und nicht emotional. Das Wahre Ziel eines Jeden Menschen ist sein Leben zu verbringen und dann zu sterben, wie es jedes andere Lebewesen auch tut. Es ist ja nun jedem sein Bier ob man sich Illusionen vorgaukelt, ehrvolle Ziele steckt oder nichts dergleichen tut (überleben!).
So betrachte ich das in etwa, whrschl mit gewissen Abweichungen, da niemand in der Lage ist, genau das zu sagen was er meint :wink:
Überleben bedeutet für mich in diesem Zusammenhang mein Leben so zu verbringen wie es ein Tier tun würde, ohne Ziele Träume oder sonstigen Hirngespinsten (vielleicht nicht geeignet formuliert, aber die Bedeutung dessen ist es!). Einfach nur Leben, so wie unsere Art einmal war.
Deshalb (großen Bogen zeig) erkenne ich den Sinn im Glück haben oder Unglückhaben nicht, weil es ihn rational betrachtet nicht gibt.
Es gibt nur bessere und schlechtere Umstände.
Und wiederum aus dem Grund, kann mein Leben weder unglücklich noch glücklich werden, weil ich leben will.
mMn (über meine Meinung disskutiere ich nicht) aber über meine Definitionen schon ^^

Schwankus

Hm, was antwortet man darauf ?

Ich denke, wenn ich die Wahl hätte mit einem Ziel zu leben, oder einfach nur so zu überleben, würde ich ersteres wählen. Was macht einen Menschen depressiver, als sich zu sagen: Was solls, ich lebe und mehr nicht, eigendlich hab ich nix Besonderes, was mich antreibt... ?

Man muss ja nicht die Welt verbessern wollen, die schönste Frau der Welt heiraten, in Geld schwimmen oder Präsident/Astronaut/Feuerwehrmann/Superheld/ etc werden wollen, um seinem Leben einen Sinn zu geben. Aber vielleicht dereinst ein Kind aufzuziehen ? Für Jemanden da zu sein ? Sind das keine Ziele/Wünsche/Hoffnungen die das Leben angenehmer gestalten können ? Ich denke, Glücksgefühl ist das eigendliche Motiv der Menschen, im Leben vorwärts zu gehen, und sich nicht lethargisch mit dem Gedanken "Was solls, irgendwann sterben wir alle" auf den Boden zu legen und da liegen zu bleiben.
Glücksgefühl ist der stärkste Motor, den der Mensch besitzt, und in gewissem Maße auch ein Instinkt.

Und ob nicht auch Tiere Glück empfinden können ? Wer weiss... unser Kater schnurrt wenn er sich wohlfühlt, spielt gern. Vielleicht ist er sich seiner Motivation selten bewusst, aber seiner selbst denk ich schon.

mfg Marc
E=mc²+3w6

Delagur

Wenn es glücklich machen soll, einen Partner zu haben oder etwas besonderes zu besitzen, etas erreicht zu haben oder einen Traum zu träumen, dannist das sicherlich alles gut und schön.
Aber spielt es denn eine Rolle? Emotional betrachtet sehr wohl, denn Gefühle beeinflussen unser Denken, aber rational betrachte, nicht im geringsten.
Wieso sollte ein Mensch depressiv sein wenn er lebt? Er sollte sich glücklich schätzen oder nicht?
Nochmal zum Tier: Möglicherweise gibt es Arten die Glück auch als solches verstehen, wobei ich nur sehr intelligente Tier meine, aber im allgemeinen behaupte ich besitzt ein Tier folgenden Antrib zum Leben, fressen, vermehren, schlafen, mehr nicht. Darüber lässt sich sicher streiten weil viel zu viel darüber im unklaren ist.

LiviaRedo

^^..so stark wie du mal wieder deine meinung vertrittst, weiß ja niemand mehr was er antworten soll..*gg*
ich sag jetz einfach mal was ich mir so denke ^^...
tiere handeln ihren instinkten entsprechend und kommen damit doch mehr als gut klar...wieso sollte der mensch dieses biologisch effektive prinzip also über den haufen werfen ?
ich denke der mensch schafft sich die meisten seiner probleme selbst indem er darüber nachdenkt warum er so handelt wie er handelt...
denn wenn man ehrlich zu sich selbst ist dann ist das vollkommen verschwendete zeit ...denn vergangenes kann man sowieso nicht ändern
und wenn man sich solche gedanken um sein verhalten machen muss ist es wohl eher unwahrscheinlich dass man sich dann auch ändert
(denn das bloße drübernachdenken ändert für gewöhnlich rein gar nichts am eigenen verhalten ^^)
im grunde handeln wir in den meisten fällen doch immer noch nach instinkten ...nur das diese durch gewisse einflüsse geprägt und somit auch in gewissem grade verfälscht werden...somit ist es für uns fast unmöglich nach natürlichen *tierischen* instinkten zu handeln
sooo..ich hoffe man konnte meine gedankengänge jetz auch verstehn ^^...bin nämlich grad voll krank
also nehmt mir meinen fieberwahn nicht übel...*gggg*

Pappa Bear

Fakt ist der Mensch selbst ist nichts als ein Tier. Allerdings eines mit der einzigartigen Fähigkeit sich selbst zu belügen. Auf diese Weise schaft er sich selbst eine Welt in der er die Krönung darstellt. (und schreibt das in Bücher um sich selbst zu bestätigen) Allerding besitzen wir alle diese Tierischen Instinkte noch und handeln nach ihnen, Und wiegen uns dabei in der Illusion alles aus freien stücken zu tun.


@Schwankus : Ja der mensch braucht ein Ziel (oder mehrere) anhand derer er sein Leben aufbaut. Und diese Ziele können auch klein gesteckt werden. wie zum Beispiel Famielie u.ä. Solange man noch ein Ziel hat macht man weiter. Problematisch wird es dann wenn alles erreicht ist. (zu diesem Thema gibts ein Prim Lied das "Sagte mal ein Großer Dichter" heist fällt mir gerade ein.)
Der Weg Zur erleuchtung führt immer zum Ziel. Aber Vorher macht er dich WAHNSINNIG!


Lebe lang, liebe süß, stirb FLUFFIG!!!!!!!

Schwankus

Ich denke nicht, dass man plötzlich dumm dasteht, wenn man ein Ziel seines Lebens erreicht hat, weil ständig ein neues dazukommt.
Z.b. der Kinderwunsch... hat man welche will man dass sie gut aufwachsen, ist das geschafft und die Bälger sind aus dem haus wünscht man sich Enkel... 'ne ganz einfache Kette.

Der Mensch ist nunmal sehr unbeständig im Wesen.

mfg Marc
E=mc²+3w6

Rob

Ich stoße immer erst zu Themen, wenn sie schon wieder alt sind. Da will ich was dazu sagen, aber ich beziehe mich auf uralte Kommentare von ganz weit oben.
Also erstmal möchte ich anmerken, dass mir der Begriff "Prozent" in der glücksdiskussion ganz schön gegen den Strich geht (und ich bin kein Tier!!!). Man kann doch nicht, weder in eine Definition, noch in eine Fragestellung, das Glück auf eine Ebene mit, von mir aus, einer Ladeleiste für einen Download gleichsetzen. 100 PROZENT glücklich? Nein, tut mir leid, heute bin ich nur 67% glücklich, aber das ist in Ordnung, denn gestern waren es nur 34%. Bitte, ein solch abstraktes Gebilde wie das Glück kann man nicht so behandeln. Es suggeriert auch automatisch, dass der Rest Unglück ist. Tagesform: 30 Prozent Glück, 70 Prozent Elend. Das ist doch emotionslose Zahlenspielerei. Gefällt mir nicht... ich weiß trotzdem was gemeint ist und entkräfte damit meine eigene Meinung. Selbst ausgehebelt, prima!

Und nun geht es eigentlich nur noch um Delagurs Meinung. Keine Ziele, Träume oder Hoffnungen zu haben finde ich auch doof. Zu leben wie ein Tier, nur um des Daseins willen... das ist jämmerlich. Ein Unterschied zum Tier ist doch, dass wir hoffen, träumen, etc können. Mir kommt es vor, als ob deine Meinung (@Delagur) keinerlei Stolz oder Selbstverwirklichung beinhaltet. Du wartest quasi nur auf den Tod. Das klingt nach einem verschwendeten Leben. Gerade Träume und Taten die wir anstreben machen das Glück aus. Glück kommt doch nicht aus einem Lebenszustand den man nur als Vegetieren bezeichnen kann. Ich bin kein Freund der Meinung, dass wir soviel besser wären als die Tiere, aber ich finde, wir können das nutzen was uns zur Verfügung steht.