Tiersehnen als Verstärkung für Holzschilde?

Begonnen von Morgwathiel, Februar 24, 2013, 16:25:57 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Cornelius

Ich habe nur leider eine Bucklerholzform, auf die sich nichts aufspannen lässt, ich muss also kleben. Pechfaden ist mir ein Begriff, aber hast du spontan eine Quelle dafür oder ist das ein Analogieschluss? An Leinengarn habe ich noch das zweifädige von Naturtuche.de und eine noch dickere Art, die ich bisher benutzt habe und die etwa so aussieht. Gut, immerhin ist das da. Vielleicht reicht eine gewachste Version auch aus, wer will sich schon Pech kaufen? Wobei, lederkram.de hat das Zeug auch recht günstig. Hm...danke für den Hinweis.

Captain

Quelle ist relativ, weil ich selber kein Historiker bin. Ich stütz mich auf die Unteruchungen und Schlussfolgerungen von anderen. Also ist Analogieschluss wohl der richtige Begriff.
Flachsgarn ist als Standard Nähgarn in Kleidungsstücken nachgewiesen. Ist auch locker nachvollziehbar, wenn man bedenkt, daß Seide und Baumwolle erst mit (eigentlich nach) den Kreuzzügen vom Orient her in Westeuropa Verbreitung fanden und noch lange exotisch und teuer waren. Erst ab der Industrialisierung ist Baumwolle so richtig günstig geworden, wie wir das heute kennen. Naja und Wolle ist als Nähgarn einfach nicht so brauchbar weil wesentlich weniger Reißfest als Leinen.
Aufm Schild drauf und Belastung ausgesetzt wird Garn aber schnell spröde. Für Textilien wurde es daher durch Wachs gezogen. Macht weich und konserviert. Teer kann das konservieren besser, härtet aber aus. Für ne Schildbespannung, wo sich hinterher nichts mehr wirklich bewegt, super.

Ich würde an deiner Stelle aber auch (das schon vorhandene) Wachsgarn nehmen eh ich mir Pech extra zulege. Ist halt ne Sache, wie man sich den eigenen Anspruch setzt.
Spielertyp nach Robin D. Laws: Storyteller 100%, Method Actor 92%, Tactician 75%, Specialist 50%, Butt-Kicker 50%, Casual Gamer 12%, Power Gamer 0%
NSC-Code: LE+MP-ST-FF0KO+!AG+IN0RR-!AT/PA+!EP0GP0PSI-MTF0PAIN-HdR-I

Cornelius

Da es für die von mir angestrebte Bucklerform keine Funde gibt, ist meine Konstruktion mit einem gedrechselten Holzkern ohnehin ein Schuss ins Blaue. Aber immerhin habe ich heute relativ erfolgreich den Holzgriff zurechtgeraspelt. Gar nicht so einfach bei der geschwungenen Form.

Seide als Nähgarn taucht aber bei den Londoner Themsefunden recht häufig auf; und die haben vor allem ausgemusterte Kleiderreste dort ausgegraben. Wahrscheinlich muss man da zwischen Seidenstoff in großen Mengen und etwas Garn unterscheiden; die Haltbarkeit war da wohl auch eher das Kriterium als das Aussehen.