Für und Wider von Einladungscons

Begonnen von Olaf Gunnarsson, März 25, 2008, 15:45:14 NACHMITTAGS

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Katharina

@Captain

Sozialer Druck ändert nichts daran, dass man sich mit solchen Leuten rumärgern muss, die Selbstverständliches nicht sehen. Auf den Con gehe ich, um zu spielen,nicht um dann OT zu gehen und klärende Gespräche führen zu müssen mit Leuten, die ein verzerrtes Selbstbild haben (und darauf läufts dann raus, weil man spätestens, wenn man was ignoriert, weil es zu abstrus ist, Ärger mit dem Spieler bekommt, weil man ja nicht ausspielt).
Nach 9 Jahren Larp will ich von solchen Leuten verschont bleiben, vor allem, weil ich weiss, wie Cons aussehen können, wenn die Orga, die NSC und die Spieler aufeinander abgestimmt sind und wie Cons laufen können, wenn solche komischen Pappnasen dabei sind.


Schwankus

Sozialer Druck funktioniert auf Cons nur insofern, dass man im Nachhinein sagt: war mist. Während des Cons versucht man sich doch meist eher so gut es geht intime mit der Situation zu arrangieren.

mfg Marc
E=mc²+3w6

Dureknight

@HGAZIS:

An dieser Stelle brauchen wir auch nicht weiterdiskutieren. Ich sehe ein, dass unsere Vorstellungen von LARP einfach fundamental voneinander abweichen. Ich lege "Du kannst, was du darstellen kannst" eben wörtlich aus und eine (meiner Ansicht nach) unpassende Darstellung mindert für mich den Wert des Rollenspiels.
Don't argue with idiots.
At first they take you down to their level,
and then beat you with their experience.

Zelda

#48
Ruandriel hat es bereits geschrieben: wer glaubt, dass wir im LARP eine große Familie sind, wo wir uns alle liebhaben (müssen), der lebt irgendwo in der Vergangenheit. Es mag sein, dass es zu Beginn des Larps eine kleine Gemeinschaft gegeben hat, die auch ähnliche Vorstellungen vom Spiel hatte. Mittlerweile ist das Hobby aber ein Sammesurium unterschiedlichster Personen und Spielvorstellungen. Konflikte sind damit vorpgroammiert. Meine abschließende Worte zu diesem Thema sind. Wir müssen uns einfach das lassen, was wir wollen und akzeptieren (so schwer es auch fällt), dass es andere Vorstellungen gibt. Wenn ich mit denen nicht leben kann, muss ich sehen, wie ich mir das Hobby ausgestalte. Es gibt eigentlich kein richtig und kein falsch.

Wenn Orgas ganz bestimmte Konzepte umsetzen wollen, müssen sie eigene Cons veranstalten und dabei hat jede Orga ein Recht auf die Auswahl der NSC und SC - ob offene, halboffene oder Einladungscons. Wir für unseren Teil bespielen weiterhin einen Elfenwald, wo Menschen zwar reinkönnen, aber nicht mehr rauskommen, weil sie dort sterben - das ist "Gesetz" des Waldes. Ausnahmen gibt es wohl, aber die müssen sich aus einer IT-Geschichte und starken IT-Bindung zu einem der ansässigen Elfen ergeben. Dass nicht jeder Elf eine OT-Modelfigur haben kann versteht sich wohl von selbst, aber eine Taille sollte wohl schnon noch erkennbar sein! :-)

Das NSC-Problem bei uns ist, dass wir vornehmlich Elfen-NSC suchen. Zwar gibt es ganz klar auch andere Wesenheiten in unserem Elfenreich, aber wer hat schon Lust den ganzen Tag als Ent in einem unbequemen Kostüm rumzurennen? Solche Waldwesenrollen sind bei uns sehr kurzweilig angelegt und können daher auch von einem Elfen-NSC übernommen werden. Auch Wesen wie Dryaden, Nymphen etc. lassen sich eben auch nicht von Männern oder sehr kurpulenten Frauen glaubhaft darstellen. Wir wollen unseren SC weiterhin so einen Anblick bieten: http://s240.photobucket.com/albums/ff277/TilionSchattenstreif/Eryn%20Ivren%202/?action=view&current=0898_drei_Grazien.jpg
und dafür sortieren wir weiterhin fleißig aus!

Ich bin daher weiter PRO Einladungs- bzw. Aussortiercons, nicht weil ich die Orgas für Assis halte, sondern für Leute mit einem gewissen Anspruch an ihren Con. Wer soviel Zeit und Energie in einen Con investiert, hat ein Recht darauf, SC auszuschließen (aus welchen Grund auch immer). Es sind private Veranstaltungen (ähnlich einer Fete) und meist keine kommerziellen Angebote - da kann man einladen und ausschließen wen man will. Und sowas geschieht recht selten! Wir machen unsere Cons in erster Linie für uns selbst und freuen uns, wenn den Spielern unsere Vorstellung eines intakten Elfenreiches gefällt.

Ansonsten hoffe ich trotzdem den ein oder anderen mal auf einem offenen Con zu begegnen und auf ein schönes Spiel! Bis denne.
Elfen = 100% toll!

Sir Cey Fayr

Das Grundproblem ist doch immer das es verschiedene Spielkonzepte gibt und diese von Spielern unterschiedlich angenommen werden.
Prinzipiell gibt es m.M. 2 wichtige Kategorien in denen sich Cons zusätzlich zum Hintergrund unterscheiden. Zum einen den "Ambiente-Faktor", zum anderen den "Power-Faktor". Mit allen dreien muss ein Spieler und Charakter klar kommen.

Es gibt eben tatsächlich den Ambiente-Con, welcher eher Wert auf detailverliebte und vor allem glaubhafte Darstellung in einer sehr Stimmigen und meist weitestgehend vorbestimmten Hintergrundwelt legt. Abstruse Charaktere wie Halbdämonen, Lichlords, Zwelfen und andere "High-Fantasy-Charaktere" will ich es mal nennen wird man auf derartigen Cons selten antreffen, ganz einfach weil es spieltechnisch nicht darstellbar und ausreichend glaubhaft sein kann (DKWDDK).
Ähnliches gilt für das "Power-Niveau", obwohl dieses in den letzten Jahren auf allen Cons merklich angestiegen ist - und das nicht unbedingt nur durch die Zunahme an Powergamern - sollte doch für jede Con ein gewisser Rahmen feststehen. Letzterer kann sich nun aber von Con zu Con stark unterscheiden, wenn auf einer "High Power-Con" z.B. ein Adeptenmagus mit einem entsprechenden Ritual  ohne weiteres einen 5 Köpfigen Schreckensdämon aus der 3. Niederhölle beschwören kann, wären auf der Low Power Con 3 hohe Magier und ein entsprechendes Ritual von Nöten um einen Einblick in die letzten Gedanken eines seit 8 Jahren verstorbenen zu bekommen, der Dämon Stände außherhalb ihrer Macht.

Wozu daß nun alles? Ganz einfach, während die meisten Spieler kein Problem haben sich für eine Con einen neuen Charakter auszudenken und diesen passend zum Hintergrund der entsprechenden Con zu spielen, hängt man als Spieler doch sowohl beim "Power-", als auch im "Ambiente-Niveau" in seinem eigenen und meist recht engen Universum fest. Es ist m.M. nach einfach eine Einstellungs- und Geschmacks-Frage des Spielers, ganz so als ob man eher Reenactmant, Fantasy-Larp, Vampire oder Endzeit-Settings bevorzugt. Das eigentliche Problem besteht nun aber darin das es nur in eine Richtung Konflicktpotential gibt. Während High-Power und/oder High-Fantasy Spieler mit Low-Power und/oder High-Ampiente Spielern kein Problem haben, fühlen sich letztere von dem in ihren Augen unstimmigen Spielern gestört. Wenn sich nun Spieler aus der Low-Power/Fantasy die Mühe machen eine Con zu organisieren wollen sie auch möglichst komplett auf ihrem Terrain bleiben und neigen eben dazu die High-Power/Fantasy-Fraktion auszuschließen, auch wenn diese prinzipiell Intresse an derartigen Cons hätten. Andersherum stehen High-Power/Fantasy Cons zwar allen Spielern offen (Da die entsprechenden Spieler kein Problem mit weniger Power und mehr Ambiente haben) allerdings sind diese Cons für die Low-Power/Fantasy Spieler weniger interessant, weshalb sie von diesen meist nicht besucht werden. Besuchen sie diese Cons doch müssen sie ihre eigenen Charakterkonzepte meist stark verbiegen oder finden sie letztendlich gänzlich unspielbar.

Einladungscons zur Vermeidung dieser Probleme sind zwar die rabiateste, aber eben auch die wirksammste Möglichkeit eine Con im gewünschten Niveau durchzuführen. Schöner wäre es zwar wenn sich die Spieler gegenseitig an die entsprechenden Intressen der Orga annähern könnten, dies ist jedoch immer ein Kompromiss und selbst zu diesem sind nun einmal nicht alle Spieler bereit.

Darüber hinaus sehe ich es wie Zelda, Schwankus etc. Eine Con ist nun einmal in erster Linie eine Privatveranstaltung, und genauso wie ich mir aussuche wen ich auf meiner Geburtstags oder WG-Feier haben will, muss ich als Orga auch mitbestimmen können wer zu einer Con eingeladen wird und wer nicht.
Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand.
Denn jedermann ist überzeugt, dass er genug davon habe.
                                                             René Descartes

Argentum

Ein Lösungsansatz könnte es sein, die Veranstaltung deutlcih und für alle verständlich zu deklarieren, dass die kommenden Mitspieler wissen, was sie erwartet.

Hier hat jemand einmal so eine Einordnung versucht: http://www.larpwiki.de/cgi-bin/wiki.pl?VRTModell
Begehe jeden Fehler nur einmal - die Auswahl ist schließlich groß genug.

Captain

Klischee-Level finde ich ja mal ne großartige Kategorie.
Spielertyp nach Robin D. Laws: Storyteller 100%, Method Actor 92%, Tactician 75%, Specialist 50%, Butt-Kicker 50%, Casual Gamer 12%, Power Gamer 0%
NSC-Code: LE+MP-ST-FF0KO+!AG+IN0RR-!AT/PA+!EP0GP0PSI-MTF0PAIN-HdR-I

Zelda

Joa, das finde ich auch gut. Werden wir zukünftig nutzen! :-)
Elfen = 100% toll!

Dureknight

Es ist ja nicht so, dass solche Bewertungssysteme nicht schon verbreitet sind. Larpevents.de hat es eingeführt, und mittlerweile gibt es sowas auch bei Thilo Wagners Larpkalender. Die Erfahrung die ich mit den Bewertungssystemen gemacht habe, ist nur leider die, dass sie sehr subjektiv sind, d.h. Orgas ihre Cons sehr unterschiedlich bewerten. So gilt es z.B. anscheinend als schick, sich bei Ambiente 5 Sterne einzutragen, selbst wenn das Con zur Hälfte aus Outtimeblasen besteht. Also entweder haben hier manche Orgas nicht den Mut, ihre Cons ehrlich zu beurteilen, oder die Einschätzungen gehen einfach meilenweit auseinander.
Insofern bin ich der Meinung, dass ein Bewertungssystem nicht unbedingt eine restirktive Einladungspolitik ersetzen kann. Selbst wenn das System funktioniert (d.h. objektiv ist), so verbessert es zwar für Spieler die Möglichkeit, einzuschätzen, ob das Con für einen geeignet ist, für die Orga allerdings mindert es nicht unbedingt das Risiko, dass sich doch ein Spieler anmeldet, der überhaupt nicht ins Konzept passt, falls dieser unbedingt (aus welchen Gründen auch immer) bei dem Con mitmachen will.
Don't argue with idiots.
At first they take you down to their level,
and then beat you with their experience.

Argentum

Das ist grundsätzlich richtig.

Zum einen ist das o.g. Verfahren für ganze Veranstaltungsreihen gedacht. Wenn die Elfen aus dem Kristallwald grundsätzlich ein sehr hohes Ambiente haben, kann es trotzdem dazu kommen, dass sie bei einer Veranstaltung Orks aus dem Wald jagen müssen und ansonsten eher Bäume großziehen und Schätze suchen.
Einmal geht es als kriegerisch zur Sache, z.B. Kämpfe 5 und grundsätzlich sind diese eher die Seltenheit.
Trotzdem ändert das ja nichts daran, dass sie sich immer an Filmklischees halten und Helden nur heldenhaft sterben und die Bösen fast immer verlieren. Sie grundsätzlich nahc Silbermond spielen und ein bestimmtes Fantasy und Powerniveau haben.

Bei den Kalender kann ich dann die einzelne Veranstaltung beurteilen.
So weiß ich als verantwortungsbewusster Spieler auch, ob mir das ganze Konzept passt.

Zum anderen ist es ja nicht schlimm viele solcher Modelle auszuprobieren und dabei zu lernen, was ein angebrachtes Maß ist.
Begehe jeden Fehler nur einmal - die Auswahl ist schließlich groß genug.