Frage...

[Luziviech]

Hi,
zuerst einmal, nein, ich bin kein LARPer, jedenfalls nicht wirklich. Ich beschäftige mich nur ein wenig mit der Herstellung von diversem Zeugs, d.h. eigentlich mit Schneiderei, momentan aber auch mit diversen Techniken des Rüstungsbaus.
Ich wollte einfach nur mal wissen, ob es hier in der Ecke Fantasy-LARPs gibt, wie der ganze Kram so mit den Charakteren abläuft und ob es hier irgendwo sowas wie ein Markt-System gibt, in das ich mich dabei einklinken könnte.

Momentan baue ich grade Krallenhände, also dieser Assassinenkram und ich würde die Dinger halt gerne weiter entwickeln und auch verkaufen. Momentan bin ich noch mit meinem ersten Prototypen im Bau, der dann voraussichtlich Ende der Woche fertig sein wird, habe aber neben weiteren Varianten noch einiges anderes vor, was die Verstärkung von Materialien mit Metallkonstruktionen oder dem Applizieren mit Kettengeflechten angeht; ich weiss nur halt momentan nicht, wo ich einen guten Markt dafür finden sollte - und wenn ihr mir da etwas weiterhelfen könntet, wäre ich euch auch recht verbunden.
Falls es von euch Interesse an meinen "Bauvorhaben" oder sonstigen bekleidungstechnischem KRam aus meiner Fertigung geben sollte, könnt ihr mich auch gerne anschreiben. Ich bin da recht offen.

Gruß,
Luzi

[Luziviech]

da mal n paar Foddos, damitta wisst, was ich meine. Könnt gerne mal euern Senf dazu geben, was ihr davon haltet. Ich hab die für meinen Mitbewohner gebaut, der heute aufn LARP gefahren is; bau grad an nem zweiten Paar.

[Schwankus]

Wolverine lässt grüssen.

Aber mal 'ne Frage: die Dinger scheinen mir aus metall zu sein ? Nicht sonderlich biegsam ?

Das könnte Probleme bei der Zulassung durch eine Con-SL geben...

[Cynric]

Ja, das scheint mir für ein LARP definitiv ungeeignet zu sein.

Ansonsten ist das natürlich eine schöne Arbeit.

[Luziviech]

jo,

also zum Material.: Die Dinger sind - abgesehen von dem Lederrohling - eigentlich aus fast nix anderem als Stahlband mit 0,5x16mm. Alles mit Blind-Nieten vernietet; unten sind die Dinger dann noch mit 2x8 Messingösen (3,5mm) pro Teil und 1m Lederband geschnürt.

zu 2. dass das nich zugelassen wird, hab ich mir fast schon vorher gedacht und hab die Klingen deshalb austauschbar gemacht, d.h. die Klingen selbst hab ich gedoppelt, um mehr Stand zu kriegen, sind also 1mm Stärke und sind vorne mit zwei Nieten vernietet und einigermaßen abgerundet. Das Gestell ist ebenfalls genietet, also starr. Die Klingen sind aber auf dem Gestell mit M4 Schrauben und selbstsichernden Muttern befestigt, damit man die evtl. gegen andere oder aus anderem Material austauschen kann.
Im Prinzip sind diese Dinger ja nur ein Prototyp und ich hab einfach mal damit gerechnet, dass evtl. so jeman das für ein LARP brauchen könnte, dafür aber halt wegen der Verletzungsgefahr Holz oder Plastik oder sowas einsetzen möchtte. Das Gestell ist eh ein Rohbau und könnte verkleidet werden.
Und ich arbeite grade mit einigen anderen (meist Dresdner) daran, wie man eine zweite Version bauen könnte, die a) tauglicher ist und b) mit anderen Techniken arbeitet.

Da wir die Dinger jetzt aber auch erstmal nicht mehr brauchen, werd ich die jetzt bei dawanda zum Verkauf einstellen. D.h. wenn einer von euch so freakig wäre und die haben wollen würde, könnte man auch so was aushandeln, aber ich geh davon ja jetzt auch nicht aus; ich werd mich jetzt ersmal weiter in die Kunst des Kettenflechtens reinhängen, um Punker-/Goth-Ware damit zu bauen.

[Kjala]

Zum Material: Ich glaube, dass Problem ist weniger, dass die (Stahlband-)Versionen zu instabil sind, sondern eher dass Metall allgemein zu hart ist. Das Metallband stabiler/stärker zu machen, wie ich dich verstanden habe, wird daher wenig helfen, die Waffe durch den Larp-Waffencheck zu bekommen.

Alternative Materialien: Holz - Aus meiner Sicht nicht besser als Metall. Denn Holz kann im Gefecht splittern und so etwas will dann wirklich niemand im Unterarm stecken haben.

Was ich mir eher als larptaugliche Alternative vorstellen könnte, ist ein Kunststoffinlay, wie es für kernstablose Larpdolche bisweilen verwendet wird (z.B. von Ars Sica), kombiniert mit einem Latex-Überzug. Das würde dem ganzen auch gleich eine flexiblere Form- und Farbgebung ermöglichen.

Ich hoffe, ich konnte damit etwas helfen.

[Schwankus]

Das grösste Problem ist dabei, dass auf LARP das Stechen mit LARPwaffen der Verletzungsgefahr wegen ebenso vermieden werden sollte, wie Materialien die brechen und Splittern, darum wird bei grösseren Sachen ein Glasfaserkernstab verwendet. Unkaputtbar.

Handklingen sind ja eher zum Stechen als zum Schlagen gedacht...

[Kjala]

Kernstäbe sind schon ziemlich praktisch, für Stichwaffen allerdings eher ein Tabu. Daran sollte man denken beim Waffenbau. Und da stimme ich Schwankus zu: Diese Handklingen sind vermutlich eher Stichwaffen. Selbst wenn der Träger der SL hoch und heilig verspricht, mit den Dingern nie zu stechen: Im Gerangel im Wald muss man mit den Dingern eben schon in den engeren Nahkampf (deutlich unter Schwertreichweite), will man jemanden damit auch nur berühren. Und spätensts dann passiert es nur zu leicht, dass der Gegenüber eine unerwartete Bewegung macht und man ihn dadurch bereits anders trifft als geplant. In der Großzahl der Fälle mag da nicht viel schlimmes passieren. Aber wenn beim unbeabsichtigen Stechen der Kernstab durchkommt, ist das nicht schön. Aus dem Grund sind Dolche mit Kernstab bei (allen mir bekannten) Orgas als Stichwaffen verboten. - Und als Hiebwaffen sind die Dinger einfach mal sehr sehr umgeeignet.

Ich hab einen kernstablosen Dolch zu Hause. Die Materialkosten sind leicht höher als bei Kernstabdolchen. Aber dafür weiß ich, dass ich den Dolch eben auch als Dolch führen kann und nicht nur als unsinnig kurz geratenes Kurzschwert. Daher würde ich dir sehr anraten, lieber ein paar Euro mehr zu investieren beim Waffenbau deiner Klingen und dafür ruhigen Gewissens auf's Larp fahren zu können.