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Ansehen von Geweihten

Begonnen von lustiger Lurch, Mai 26, 2007, 20:51:53 NACHMITTAGS

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lustiger Lurch

Hallo zusammen,

Ich bin mir mit andern Spielern meiner Gruppe uneins, wie es um das Verhalten "Normalsterblicher" gegenüber Geweihten bestellt ist.

Besonders auf Eure Meinung zur Stellung von Spielergeweihten interressiert mich sehr  :wink:

Hintergrund des Ganzen ist ein kleiner FREUNDSCHAFTLICHER Disput zwischen einem Mitspieler und mir, wer denn nun eigentlich das Sagen in der Gruppe hat. Er und andere Spieler sind Out und Intime der Meinung das Geweihte nicht so sehr anders zu behandeln sind als alle andern.
Ich hingegen bin überzeugt das Geweihte Respektspersonen darstellen, egal ob 18 oder 35 Jahre alt.  :wink:

Nun suche ich nach Verbündeten!  :evil:
Das Leben ist zu kurz um es richtig zu packen, deshalb lass es einfach liegen!

BlackFairy

Also meiner Meinung nach sollte man Geweihte nicht anders behandeln als einen Krieger oder ähnliches... Außer in Fragen die seine Profession betreffen...
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Version: 1.2
LE+ MP- ST. FF++! KO. AG- IN. RR. AT/PA. EP.! GP. PSI- MTF+ PAIN. HdR+ IL+
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Schwankus

Intime:

Kommt drauf an, wer derjenige ist, mit dem der Geweihte zu tun hat. Wenn es gebildete, selbstbewusste Leute sind, oder kor-wütige Kämpfer, mag ihnen der Segen der 12e nicht so viel bedeuten, und daher auch nicht das Wohlwollen des Geweihten. Sind es dagegen eher durchschnittliche Aventurier, dürften sie recht gläubig sein, und würden sich mindestens respektvoll gegenüber dem Geweihten verhalten, oder ihn wenigstens als gleichberechtigt akzeptieren, aber nicht weniger.
Als Vergleich: Wieviele Otto-Normalbürger hätten noch bis zur vorletzten Jahrhundertwende einen Priester dumm angemacht ?
Geweihte verkörpern doch erstens einen Teil der Obrigkeit (mal mehr mal weniger), denn immerhin zahlt jeder Kirchenzehnt, vom gewaltigen Einfluss der Kirchen auf jeden Aspekt aventurischen Lebens mal abgesehen. Ausserdem braucht nahezu JEDER Aventurier in seinem Leben den Geweihten, um das Neugeborene zu segnen, in eine Kirche zu initieren, den Traviabund zu segnen, den Toten Leib in borongefälliger Art zu segnen und zur Ruhe zu legen... essentielle Dinge also, die direkt das Seelenheil der Menschen beeinflussen, und von keinem anderen Heldentypus getan werden können. Daher ist es völlig unlogisch, wenn einer der gläubig ist dem Geweihten tappig kommt, weil er einfach keinen Bock drauf hat. Das ist allerdings eine Sache, die sich heutzutage manche Spieler nicht vorstellen können, weil sie selbst nicht sonderlich religiös sind.

In Aventurien ist das Ansehen des Geweihten groß, definitiv größer als das solcher Helden die zweifelhaftere oder eher einfache Professionen ergriffen haben. Zusätzlich hängt es davon ab, welche der 12 Götter in der jeweiligen Region, in denen die Helden herumziehen, besonders angebetet werden: im Dorfe ist den Dörflern z.b. Peraine besonders wichtig, und ein Geweihter in ihrem Haus wäre ein unvermuteter aber sehr geschätzter Gast, denn er könnte den Segen Peraines ja mit ins Haus tragen. In Al-Anfa würde niemand einem Boron-Geweihten die Türe weisen, und wer dies täte, muss dafür schon sehr gewichtige Gründe haben. Wer als Händler meint, ohne Phexens Beistand überleben zu können, muss sicher feststellen, dass seinen Konkurrenten die Geschäfte besser gelingen und mancher mit ihm keinen Handel eingehen will, weil er sich weigert ihn unter dem Segen des Gottes abzuschließen. Wer im Mittelreich gar einen Praiosgeweihten beleidigt, kann sich sicher sein, dass dies nicht ungesühnt bleibt. Dies nur ein paar Beispiele, die zeigen, dass Geweihte im alltäglichen Leben eine bedeutendere Rolle einnehmen als Handwerker, Söldner.

An gesellschaftlichem Ansehen tun es ihnen nur wenige gleich, Gildenmagier (in ganz wilden Gegenden der Zivilisation die Dorfhexe oder der Haindruide vielleicht), Krieger und Adelige... und selbst diese brauchen den Geweihten, sind von den Kirchen abhängig. Regeltechnisch lässt sich dies auch darin finden, dass jeder Geweihte, der offen als solcher zu erkennen ist (bei Phex ja z.b. nicht immer) von den Boni auf den Sozialstatus profitiert, die die Profession mit sich bringt. Hier kann man tatsächlich den sonst wohl recht unnützen und kaum gebrauchten Sozialstatus als Maß hernehmen, und vergleichen, denn nicht umsonst bringt fast jede Profession eine Mindest oder Höchstgrenze dafür mit sich. Das kann man als grobe Richtlinie hernehmen, wie hoch das Ansehen des Helden sein könnte, und wie NSCs auf ihn bei der ersten Begegnung reagieren.

Ist der Geweihtenheld daher intime anders zu behandeln, als die anderen Helden: Kommt ganz auf den NSC an, mit dem die Heldengruppe gerade zu tun hat, Beispiel: Gruppe bestehend aus Streuner, Krieger, Magier und Geweihtem.
-Ist es ein Dieb, mit dem man zu tun hätte würde er wohl dem Streuner gegenüber besonders positiv reagieren, dem Geweihten Respekt entgegenbringen, ihn aber z.b. meiden wenn es ein Geweihter des Praios ist, ihn dagegen sogar bevorzugen, wenn ihm bekannt ist dass es sich um einen Geweihten des Phex handelt.
-Ist es ein Adeliger Ritter, der des Weges kommt, wird er sicher dem Krieger wie dem Geweihten den gleichen Respekt entgegenbringen, und dem Magier je nach dessen Status (ein Donnerbacher Heilmagier ist zwar ebenfalls respektiert, der tulamidische Schwarzmagier würde aber womöglich böse angefunkelt, der adelige Abgänger der Schwert-und-Stab-Akademie dagegen freundlich gegrüßt), wäre der Geweihte ein Praios oder gar Rondrageweihter, würde er womöglich um den Segen für die Weiterreise in den Kampf bitten, und ihm wäre daher am Wohlwollen des Geweihten besonders gelegen.
-Ist es dagegen ein Bauer, der an seinem Los verzweifelte, weil seine ganze Familie an Krankheit, Hunger und Krieg zugrunde ging, würde er womöglich die Götter verfluchen und auf den Geweihten kaum gut zu sprechen sein, den Krieger, Magier und auch Streuner mehr entgegenkommen.
Es hängt also einmal ganz von der Situation und den Personen ab. Gleiches gälte für das Verhalten innerhalb der Heldengruppe: der Krieger würde einen Rondrageweihten oder Praiosgeweihten sicher besonders respektvoll behandeln, der Magier eher vorsichtig, etc.

Fazit: Der Geweihte hat also, auch innerhalb der Gruppe, das Plus (oder auch Minus) der Tatsache, dass hinter ihm Wohl oder Übelwollen einer real existierenden Gottheit steht, was wohl fast jedem Aventurier auch bewusst ist. Das macht ihn aber noch nicht zur Führungsperson einer Heldengruppe. Diese Position muss er sich erst erringen, denn ein 18 jähriger Praiosgeweihter mag zwar Vertreter der höchsten Kirche des Mittelreichs sein oder sich dafür halten, die lebenserfahrenen Veteranen (z.b. ein Adeptus Major, oder Kriegerveteran von 30 Jahren) würden ihm aber nur die Führungsrolle der Gruppe abtreten, wenn er deutlich macht, dass er fähig ist, sie angemessen auszufüllen, Platz für Rollenspiel also. Die Gruppendynamik hier ausschließlich über Sozialstatus zu führen ist unpassend, und würde nur zu Unmut führen. Letztlich sind ja manche Heldencharaktere auch keine Normalsterblichen, sondern ebenfalls Vertreter einer kleinen Elite, es gibt nicht allzu viele gute Zauberkundige verglichen mit der Gesamtbevölkerung, ebenso wie die Zahl der Abgänger von Kriegerakademien begrenzt ist, etc.
Es sollte zudem jeder Spielercharakter gleichermaßen die Chance haben, im Abenteuer zu glänzen, niemand mag es, wenn der Geweihte, der Krieger oder der Magier jeden Abend die Show stielt. Gib also dem Geweihten dem Geweihten den Respekt der Bevölkerung, aber vergiss die anderen Helden dabei nicht.

Outtime:

Es sollte schon das Ziel sein die Spieler gleich zu behandeln. Klappt aber manchmal nicht ganz, z.b. wenn die Freundin des Meisters mitspielt. ;)
Die Gruppendynamik macht dem also manchmal einen Strich durch die Rechnung, und färbt dann vom Outtime-Spielerverhalten untereinander auf das der Helden intime ab.

das alles ist natürlich meine private Sicht der Dinge. ;)
mfg Marc
E=mc²+3w6

Dureknight

Zitat von: lustiger Lurch in Mai 26, 2007, 20:51:53 NACHMITTAGS
Ich hingegen bin überzeugt das Geweihte Respektspersonen darstellen, egal ob 18 oder 35 Jahre alt.  :wink:

Natürlich sind sie das. Allerdings kommt es auch darauf an, in welcher Gesellschaft sich der/die Geweihte bewegt. Auch Adelige und Gildenmagier sind Respektspersonen, wenngleich in anderer Art und Weise. Außerdem kommt es natürlich auch auf die Gottheit an. Ein Praiosgeweihter wird denke ich gefürchtet und respektiert wie ein adliger Baron, ein Perainegeweihter wird vom einfachen Volk vielleicht eher als "Freund und Helfer" angesehen wird, während man einem Borongeweihten vermutlich am liebsten aus dem Weg geht (dabei aber sehr genaus darauf achtet, ihm den gebührenden Respekt zu erweisen).
Letztlich muss man aber auch sagen, das das Spielen von Geweihten nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten beihnhaltet. Als Gegenleistung für den Respekt würde ich als Spielleiter auch erwarten, dass der Spieler einen Geweihten so spielt, dass er respektabel erscheint. Letztlich denke ich, dass eine Respektsperson nur dann eine solche ist, wenn sie das auch durch ihr Verhalten vermitteln kann. Geweihte haben aber sicherlich einen Anfangsbonus durch ihren Status.
Don't argue with idiots.
At first they take you down to their level,
and then beat you with their experience.

Pappa Bear

Nunja... darf man fragen WAS für ein geweihter esw ist? davon hängt es auch ein wenig ab....

Und im Zweifelsfall hat derjenige Charakter mit dem höchten SO-wert das höchste ansehen.
Der Weg Zur erleuchtung führt immer zum Ziel. Aber Vorher macht er dich WAHNSINNIG!


Lebe lang, liebe süß, stirb FLUFFIG!!!!!!!

Olaf Gunnarsson

Wie schon angesprochen wurde hängt das von vielen Faktoren ab.
Mal sehen, was mir spontan so einfällt...

1. Die Epoche. Es gab ja auch Zeiten, als die Kirchen untereinander heftige Dispute hatten und sogar Krieg geführt haben (Rondra gegen Praios).

2. Die Region. Da wurde ja schon einiges dazu geschrieben. Es mag durchaus möglich sein, dass in manchen Gegenden die Kirche des Phex als die des Diebesgottes verpönt ist, da vielleicht dort auch wenig Handel getrieben wird.

3. Dann gibt es ja durchaus auch Leute, die sich einer Gottheit besonders verschrieben haben und über die anderen Götter fast schon lästerlich lächeln.

4. Das Ansehen der Kirche im Allgemeinen. Firun hat ja z. B. einen kleineren Einflussbereich als Travia.

5. Das Verhalten des Geweihten im Rollenspiel und seine bisherigen Verdienste.

6. Der Rang des Geweihten. Einem Akolythen wird sicher etwas weniger Respekt entgegengebracht als einem Hochgeweihten.

7. Die Umstände, in denen sich Leute befinden. Ein Mensch, der alles verloren hat, kann zwei Wege gehen: Entweder er fühlt sich von den Göttern vernachlässigt und betrogen und gibt es auf zu beten (wobei manche ja sogar einen Pakt mit einem Dämon eingehen), oder er unternimmt dann erst recht noch einen verzweifelten Versuch, das Wohlwollen der Götter zu erflehen.

8. Die Rasse. Ein Zwerg huldigt nun einmal Angrosch, ein Elf hingegen wird sich generell wenig für die Angelegenheiten von Geweihten interessieren und diese eher wie jeden anderen auch behandeln.

Das mal so als grobes "Brainstorming" meinerseits.
Wer behauptet, LARP sei albern, hat noch nicht erkannt wie lächerlich die Realität ist.
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LARP is not just a hobby - it's a passion.

Sandol

Zitat von: lustiger Lurch in Mai 26, 2007, 20:51:53 NACHMITTAGS
Hintergrund des Ganzen ist ein kleiner FREUNDSCHAFTLICHER Disput zwischen einem Mitspieler und mir, wer denn nun eigentlich das Sagen in der Gruppe hat. Er und andere Spieler sind Out und Intime der Meinung das Geweihte nicht so sehr anders zu behandeln sind als alle andern.
Ich hingegen bin überzeugt das Geweihte Respektspersonen darstellen, egal ob 18 oder 35 Jahre alt.  :wink:

Ist es denn notwendig, daß jemand das Sagen in der Gruppe hat?
Meiner Erfahrung nach ist das eher situationsabhängig. In manchen Situationen wird wohl der Geweihte die Nase vorne haben, in anderen eher eine Krieger oder dergleichen.
Ansonsten kann ich nur auf die Ausführungen von Marc verweisen, die mir recht gelungen erscheinen, wenn auch er vielleicht die letzte Konsequenz nicht zieht.
In einer Gruppe, in der ein Magier und ein Praiosgeweihter sind, wird es wohl immer Reibereien geben und keiner von beiden wird den anderen wirklich mögen, aber die einzelne Situation wird es bringen, ob der Vorschlag von einem von beiden von der Gruppe getragen wird oder nicht.

Jeder der nicht Magier, Krieger, Adliger oder selber Geweihter ist, wird wohl dem Geweihten eine gehörige Portion Respekt und Achtung entgegenbringen, immerhin darf man nicht vergessen, daß es die Götter in Aventurien wirklich gibt! Die Genannten werden den Geweihten wohl respektieren, sich aber in einigen Bereichen überlegen fühlen, womit es wieder auf die einzelne Situation hinausläuft.

Wenn du vielleicht etwas näher auf die Gruppe eingehen magst, können wir dir auch etwas konkreter antworten.

Gruß
Sandol
Regelst du noch oder LARPst du schon?

Onkel Uwe

Also allgemein habe ich eher etwas gegen allgemeingültige Führer der Gruppe, da keiner sich überall gleich gut auskennt.
Ein Zwölfgöttergläubiger sollte einem Geweihten egal welchen Alters immer Respekt entgegenbringen, aber dass z.B. der adlige Krieger/Ritter die Kampfplanung übernimmt und dies nicht dem Praios-/Traviageweihten überlässt halte ich für genauso selbstverständlich. Er ist schliesslich vom Fach und weiss das auch.
Genauso wird der Firungeweihte wohl automatisch zur Führerperson, wenn es in die Wildnis geht, weil er hat dort Ahnung, auf seine Fähigkeiten kann man sich verlassen.

Klar gibt es auch Ausnahmen (so ein traditionalistischer Rondrageweihter aus dem Hochadel z.B.), der es einfach gewohnt ist, überall die Führerrolle inne zu haben, aber auch er wird sich zwangsläufig in vielen Fachfragen den Rat der Kundigen einholen müssen.
Im Endeffekt sollte es aber dann doch so sein, dass eine Gruppe, die etwas länger miteinander reist, grösstenteils gleichberechtigt agiert und jedem seine Kenntnisse anerkannt werden statt sie zu bevormunden.