Großcon oder Kleincon, und was bleibt dazwischen?

Begonnen von Dureknight, November 08, 2006, 16:25:27 NACHMITTAGS

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Dureknight

Also ich muss mich jetzt auch mal einmischen: Ich kann keinem Larpanfänger ruhigen Gewissens empfehlen, auf's Mythodea oder ähnliche Großcons zu fahren. Ich finde diese Riesenveranstaltungen vermitteln ein völlig falsches Bild davon, was Larp m.A. nach ausmacht. Mythodea hat mehr Ähnlichkeit mit einem Festival wie Wacken, als mit einem normalen LARP. Nicht dass ich es bereut hätte, letzten Sommer dorthin gefahren zu sein - es war eine sehr interessante und schöne Erfahrung - aber wenn es mein erstes Con gewesen wäre, hätte ich jetzt eine völlig verquere Meinung von Liverollenspiel.
Was dort völlig zu kurz kommt ist das Thema Charakterspiel. Man geht in der Masse der Leute einfach unter und was die SL als Plot bezeichnet hat mit aktiver Problemlösung so wenig zu tun wie Fernsehen mit kreativer Abendgestaltung. Es ist eine aufwendig inszenierte Bühnenshow, die m.A. nach durch die Spieler so gut wie nicht beeinflusst werden kann.
Versteht mich nicht falsch: Mir hat's auf dem letzten Mythodea trotzdem gefallen: Wir hatten einige tolle Szenen im Dungeon und ich habe viele coole Leute (wieder-)getroffen. Außerdem hat es halt einfach was, mit 1000 Mitstreitern in die Schlacht zu ziehen. Was ich kritisieren möchte ist, dass hier ein neuer Typ Larper herangezüchtet wird: Leute die bespaßt werden wollen, dafür aber nicht bereit sind, selbst kreativ zu sein. Wenn man gesellschaftskritisch sein will, könnte man sagen, dass es typische Kinder der Spaßgesellschaft sind. Der Tausch funktioniert nach dem Motto biete Geld gegen Show, und genau das ist es, was Rollenspiel eigentlich nicht ausmachen sollte. Langfristig fürchte ich, dass diese Bewegung dem LARP in Deutschland, so wie wir es kennen, den Todesstoß versetzen könnte: Denn dieser neue Larper-Typ geht natürlich nur noch auf die größten und spektakulärsten Cons mit kommerziellen Orgas. Herkömmliche Orgas bekommen es mit Spielermangel zu tun. Schlimmer aber wiegt noch, dass es ihnen an Nachwuchs-SLs mangelt, denn SL sein bedeutet eine Menge Arbeit, für die man (wenn man nicht gerade Orga eines kommerziellen Großcons ist) kein Geld bekommt, und auf sowas hat der Berieselungs-Larper sicher keine Lust.
Vielleicht sehe ich das ja alles ein wenig zu pessimistisch, und eigentlich glaube ich auch nicht wirklich an die These des aussterbenden LARPs. Aber das Problem besteht. Es gibt zwar immer mehr Cons in Duetschland, aber leider immer weniger gute. Und der Altersdurchschnitt bei den guten Cons steigt unaufhaltsam.

Ich weiß, das Statement passt vielleicht nicht 100%ig in den Beitrag, aber eigentlich steht es an dieser Stelle ganz gut.
Don't argue with idiots.
At first they take you down to their level,
and then beat you with their experience.

Falk

Ich möchte dir darauf gern noch antworten, befürchte aber das es dann off topic wird, eventuell tut ihr es splitten ...

Ich gebe dir recht, es gibt inzwischen LARP in sehr differenzierter Form und eigentlich müsste man für alles neue Begriffe erfinden. Ich gebe dir auch recht, was deine Unterscheidung zwischen Großcon und kleinen Con betrifft. Ich habe bei uns im Forum mal eine Abhandlung über das "Ende" des LARP´s geschrieben, wo ich sehr viele deiner Argumente aufgreife und zu ähnlichen Schlüssen komme. Eine mindestens genauso schlechte Entwicklung für die LARP-Szene sehe ich aber in den LowBudget Con´s.

Worin ich dir nicht zu stimme ist deine Schlussfolgerung daraus. Ich denke mit dem Wissen, das es Unterschiede gibt zw. den Veranstaltungen kann man (wenn auch anderen) genauso viel Spass, Begeisterung und Enthusiasmus auf Großcons entwickeln. Ich kenne sehr viele deren erstes Con das Drachenfest oder New Order war, was meiner Meinung die Spieler nicht schlechter macht und sie vielleicht nur wegen dem gigantischen Erlebnis dabei geblieben sind.

Ok, mehr gar nicht zu dem was du gesagt hast.

Nochmal kurz zu dem was ich in meinem ersten Post gesagt hatte, das bezog sich eigentlich mehr auf das zu investierende Geld. (ich wollte eigentlich gar keine Wertung dazu abgeben) Ein Großcon, mit rechtzeitiger Anmeldung als NSC und Fahrtgemeinschaft kommt nicht teurer als ein LARP in Thüringen oder irgendwo in der Region.

@ Thana
ich habe dich nicht ganz verstanden, finde es auch voll ok, wenn du gerade in deinem Charakterfeeling drin bist und entsprechend diesen dann auch spielen willst.

Ich habe aber einige Posts vorher gelesen, das sich die Dresdner als NSC anmelden, deshalb mein Angebot mit der Leipziger Gruppe. Ich kann nirgendswo hinfahren und mich als NSC beriesseln lassen, ich muss aktiv sein und mich irgendwie verbunden damit fühlen, deswegen haben wir dieses Sache auf die Beine gestellt. Ich denke das wird super viel Spass und auch super Charakterspiel (halt mit der Einschränkung, das er ins Untote Fleisch /Pestilenz Lager passen muss.) Man erschaft sich ansonsten seinen Char. genauso wie jeder SC und hat den genauso 24h zu spielen und ist in seinen Handlungen komplett frei, außer das halt die Herresführung (SL) die Ziele des Herrs festlegt und darauf die Spieler nur geringen Einfluss haben.

Dureknight

Zitat von: Falk in November 08, 2006, 17:08:55 NACHMITTAGS
Ich gebe dir recht, es gibt inzwischen LARP in sehr differenzierter Form und eigentlich müsste man für alles neue Begriffe erfinden. Ich gebe dir auch recht, was deine Unterscheidung zwischen Großcon und kleinen Con betrifft. Ich habe bei uns im Forum mal eine Abhandlung über das "Ende" des LARP´s geschrieben, wo ich sehr viele deiner Argumente aufgreife und zu ähnlichen Schlüssen komme. Eine mindestens genauso schlechte Entwicklung für die LARP-Szene sehe ich aber in den LowBudget Con´s.

Was verstehst du unter LowBudget-Cons?

Wenn du damit meinst: Hey, wir machen uns nächsten Samstag einen schönen Plot im Wald, jeder zahlt 5 EUR für's Essen und wir haben mit 10 Personen Spaß, dann gebe ich dir nicht Recht. Das sind die Low-Budget-Cons, auf denen ich üblicherweise bin und schon sehr viel Spaß hatte. Meistens ist dort die Intimemoral außergewöhnlich hoch, viel Platz für Kreativität und es ist besser als gar kein Con, aber kein Ersatz für ein "richtiges Con", dem man dann umso mehr entgegenfiebert.

Wenn du damit meinst: Eine SL stellt eine Wiese zur Verfügung, erdenkt sich einen Standart-Plot im Stile von: Ein durchgeknallter Schwarzmagier möchte mit der Öffnung der Höllenpforte die Welt untergehen lassen und die Spieler müssen das natürlich verhindern, wobei die Dämonen von NSCs in schwarzen Jeans und T-Shirt ohne jede Fantasie gespielt werden, dann gebe ich dir teilweise Recht. Das sind sicher die schlechtesten Veranstaltungen, die es überhaupt gibt, aber glücklicherweise kann man sowas vorher meistens erkennen und muss deswegen nicht hingehen. Manche Spieler mögen das vielleicht als befriedigend empfinden, die meisten allerdings die ich kenne freuen sich dann umso mehr, auf einem qualitiativ hochwertigen Con zu sein.

Oder hab ich dich jetzt völlig falsch interpretiert?
Don't argue with idiots.
At first they take you down to their level,
and then beat you with their experience.

Falk

Ich meinte weder das eine noch das andere. Wir gehen jetzt leider total off topic.

Mit meinem Post wollte ich zwei Dinge erreichen.

Zum einem wollte ich dir zustimmen, das es sehr verschiedene Formen von LARP´s gibt. Ich aber deine Auffasung über schlechter oder besser geeignet für Anfänger nicht teile. Ich denke das jede Form seine Berechtigung hat und jede andere Leute anspricht. Wenn jemand dann z.B. Großcon´s mag, macht es ihn deswegen nicht zu einem anderem oder schlechteren Spieler. Meine Erfahrung ist, das die Leute (über 90%) sehr schnell sich den einzelnen LARP´s anpassen  können und an dem jeweiligen gefallen finden das sie gerade besuchen. Jemand der zum Mythodea ein Gewandungsgriller ist, kann auf der Silbermark zum einem absoluten Charakterspieler mutieren. Die meisten mögen beides, einige mögen nur das eine oder das andere.

Zum anderen habe ich bezug genommen auf deinen Satz vom Ende der LARP´s. Und auch hier habe ich dir bestätigt, das die Großcons eine Veränderung der Szene bringen werden. Auf der anderen Seite gibt es eine Entwicklung zu LowBudget LARP´s, die meiner Meinung nach die Szene mindestens genauso nachhaltig verändern werden. Beides mal möchte ich nicht über die Qualität werten und auch deine Beispiele nicht als gut oder schlecht bezeichnen. Es war nur der Bezug zum Ende der LARP´s. Durch beide Entwicklungen haben es mittlere LARP´s schwer, die neben Plot und Charakterspiel noch etwas Abiente bieten wollen. (was meine Lieblingscons wären) Ein Mittelalterdorf bekomme ich halt nicht für 10â,¬, wie die wiese nebenan ... Auf der anderen Seit ehabe ich aber nicht so viele Spieler um solche Rabatte rauszuhandeln oder Show zu bieten wie die Großcons. Damit sind die LowBudgetCon´s und die Großcons billiger als das CharakterspielCon mit Anspruch und Ambiente und diesen Cons laufen die Spieler weg.

Bevor jetzt irgendwer aufschreit, möchte ich nochmal betonen, das dies nur mein Eindruck von der Entwicklung ist. Es gibt in allen 3 Kategorien super LARP´s und absoluten Schrott. Ich habe keine Wertung abgegeben, was die beste Convariante ist. Ich finde alle haben ihre Berechtigung und ihre Anhänger. Aus dem Grund habe ich dir oben geantwortet und wollte nur meine Argumente äußern, das ich die Großcons nicht als die und schon gar nicht als die alleinigen Buhmänner in der LARP-Szene sehe.

(auf den Punkt ORGA-Arbeit und Kreativität, bin ich gar nicht eingegangen. Denn auch hier kann man an allen LARp´s Vor- und Nachteile finden)

Darnok

<Moderation>
Ich hab die Diskussion zu den verschiedenen Arten von Cons mal ausgelagert.
</Moderation>
"Ich glaubte es wäre ein Abenteuer, aber in Wirklichkeit war es das Leben." - Joseph Conrad

Dureknight

Zitat von: Falk in November 08, 2006, 20:02:57 NACHMITTAGS
Ich aber deine Auffasung über schlechter oder besser geeignet für Anfänger nicht teile.
"Geeignet" ist schon wieder fast ein wenig irreführend: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das prägendste Ereignis für Larp-Neulinge ihre erste Con ist, was ja auch irgendwie logisch ist. Dabei hat sich herausgestellt, dass diese Leute zu einem Spielstil neigen, je nachdem wie er auf ihrer ersten Con an den Tag gelegt wurde. Diese Aussage mag nicht auf jeden zutreffen (Ausnahmen gibt's halt immer), kann aber im allgemeinen schon als empirisch gesichert gelten. Besonders interessant in diesem Zusammenhang (wenn auch nicht 100%ig zum Thema passend): Leute die ihr erstes Con als NSC gemacht haben, machen bei späteren Cons meist gerne wieder NSC, solche die als SC angefangen haben, machen ziemlich ungerne NSC. So ähnlich ist es dann mit den Spielstilen: Wer es gewohnt ist, Outtimeblasen zu produzieren, der fällt meistens auf einem 24h-intime-DKWDDK-Con als Outtime-Spieler negativ auf. Umgekehrt fühlt sich jemand, dem man eingetrichtert hat, dass intime spielen das höchste und wichtigste Gut am Larp ist, auf einem 0815-DragonSys-Con mit OT-SLs (mit schicken roten Schärpen) und 5 plotbedingten TimeFreezes vorsichtig ausgedrückt eher weniger wohl. Sciher ist das eine Frage der persönlichen Einstellung, aber die wird eben durch nix so sehr beeinflusst wie durch das erste Con.

Zitat von: Falk in November 08, 2006, 20:02:57 NACHMITTAGS
Meine Erfahrung ist, das die Leute (über 90%) sehr schnell sich den einzelnen LARP´s anpassen  können und an dem jeweiligen gefallen finden das sie gerade besuchen.

Hierzu sollte man vielleicht mal den Begriff Spielstil genauer unter die Lupe nehmen. Mich beschleicht das Gefühl, dass ich das, was du als Spielstil bezeichnest, selbst Orgastil oder Conart nennen würde. Bei Spielstil unterscheide ich im Wesentlichen zwischen den Hauptausprägungen DKWDDK-orientiert (ständig intime, komplizierte Regelwerke gelten als störend, Rollenspiel und das Erleben der Spielwelt steht im Mittelpunkt) und gamistischen Spielausprägungen (kompliziertes Regelwerk, das ein wenig an P&P erinnert, es wird versucht Powergaming durch lückenlose Regeln entgegenzuwirken, manchmal Spielunterbrechungen wegen Timefreeze oder gar rundenbasierendem Kampf).
Bei Conarten würde ich klassischerweise Abenteuercons, Schlachtencons, Detektivcons, Ambiente-/Feiercons, etc. unterscheiden, meist in verschiedenen Mischungen vorhanden. Da gibt es dann zwar mitunter schon tendenzielle Zusammenhänge zwischen diesem Constil und dem Spielstil (Schlachtencons sind häufig gamistisch angehaucht, Feiercons überdurchschnittlich oft DKWDDK-orientiert), doch man kann durch alle Conarten hindurch seinem Spielstil treu bleiben.

Zitat von: Falk in November 08, 2006, 20:02:57 NACHMITTAGS
Jemand der zum Mythodea ein Gewandungsgriller ist, kann auf der Silbermark zum einem absoluten Charakterspieler mutieren. Die meisten mögen beides, einige mögen nur das eine oder das andere.

Aber jemand der vom Mythodea gewohnt ist, dass Larp heißt, in Gewandung zu grillen, mit netten Leuten zu quatschen und zwischendrin ein paar lustige Schlachten zu schlagen, der bildet dann in der Silbermark plötzlich mit Gleichgesinnten eine unerwünschte Outtimeblase vor oder schlimmer noch in der Taverne. Anders herum funktioniert das meist problemloser, aber in dieser Richtung kann so jemand ein halbes Con runterziehen.

Zitat von: Falk in November 08, 2006, 20:02:57 NACHMITTAGS
Durch beide Entwicklungen haben es mittlere LARP´s schwer, die neben Plot und Charakterspiel noch etwas Abiente bieten wollen. (was meine Lieblingscons wären) Ein Mittelalterdorf bekomme ich halt nicht für 10â,¬, wie die wiese nebenan ... Auf der anderen Seit ehabe ich aber nicht so viele Spieler um solche Rabatte rauszuhandeln oder Show zu bieten wie die Großcons.

Na ja, ich würde Großcons nicht als billig bezeichnen. Mythodea war das teuerste Con, auf dem ich jemals war. Mit Anfahrt und Verpflegung hat mich das Mythodea 180 EUR gekostet, das fand ich schon ziemlich heftig. Aber der Name zieht halt doch irgendwie die Leute an, und das ist die Schwierigkeit für die mittleren Cons, die diese Bekanntheit nicht haben. Letztlich muss ich aber auch mal sagen, dass es zwei Kategorien gibt, die bis zu einem gewissen Grad darüber erhaben sind und dieses Problem weniger haben: Zum einen "Premium-Einladungscons" mit hohem Stammspieleranteil, die bekannt für ihr hohes Niveau sind, und zum anderen, ja genau, Cons in der östlichen Hälfte unseres Landes, wie man am Sturm auf Tavernen- und Silbermark-Teilnehmerplätze leicht erkennen konnte. Wir bzw. ihr hier haben den Vorteil, dass es ein absolutes Unterangebot an regulären Cons in der Region gibt. Da sieht's im Westen deutlich düsterer aus.

Zitat von: Falk in November 08, 2006, 20:02:57 NACHMITTAGS
dass ich die Großcons nicht als die und schon gar nicht als die alleinigen Buhmänner in der LARP-Szene sehe.

Das wollte ich damit auch niemals sagen. Ich wollte damit nur ausdrücken, dass Großcons wie Mythodea eigentlich nicht geeignet sind, einem Neuling die richtigen Erwartungen an das Hobby Larp zu vermitteln.
Don't argue with idiots.
At first they take you down to their level,
and then beat you with their experience.

Falk

#6
Ok, ich denke eine weitere Diskussion ob die Großcon´s als Anfänger LARP´s geignet sind scheint mir nicht sinnvoll. Ich denke wir haben beide unsere Argumente gesagt und werden uns wohl nicht einigen können. Ich glaube einfach das die Menschen  ihren eigenen Spielstiel finden und dieses unabhängig von ihrem ersten Con. Jeder der sich mindestens mit 3 LARPern unterhalten hat, weiß das es verschiedene Con´s mit unterschiedlichen Ausrichtungen gibt.

Zitatwas du als Spielstil bezeichnest, selbst Orgastil oder Conart nennen würde.

Eigentlich nicht, Spielstil ist für mich die persönliche Einstellung und Umsetzung.

mal zwei Beispiele:
a) ist 24h in seinem Charakter, dabei ist ihm der Plot vollkommen egal (er spielt mehr mit den Menschen)
b) ist 24h in seinem Charakter, ist aber der totale Plotjäger (will auf dem Con Sotry erleben)

Wer ist jetzt der bessere Spieler? Person b die sich voll auf die Geschichte einlässt, bei Wind, Wetter und Dunkelheit das Monster jagt in aussichtsloser Situation. Oder Person a die nach langer Wanderung in der Taverne sitzt und sagt, was geht mich das Monster an? Ich riskiere nicht mein Leben und halte mich lieber an Wein, Weib und Gesang ...

häufig wird der Person a von der Person b das Prädikat Gewandungsgriller verliehen. Wobei ich denke das Person a durchaus sinnvoller und logischer gehandelt hat.

(So auch wieder passiert auf der letzten Drachenkeller Taverne)

von typ a und b gibts es abstufungen und mischmasch und hinzu kommen unterschiedliche auffassungen von 24h intime ...

ZitatMit Anfahrt und Verpflegung hat mich das Mythodea 180 EUR gekostet

59â,¬ (Teilnehmerbeitrag als SC) + 30â,¬ Fahrtkosten (wenn man zu zweit ist) + 30â,¬ Verpflegung = 120,-â,¬
finde ich für einen 5 Tagescon preiswert, leider schaffe ich das nicht zuorganisieren für 60â,¬ 5Tage Stadtspiel mit dem Ambiente Auf zu bauen (Da rede ich gar nicht von der Inszenierung, die ja eh nicht gewünscht ist.)

ZitatLetztlich muss ich aber auch mal sagen, dass es zwei Kategorien gibt, die bis zu einem gewissen Grad darüber erhaben sind und dieses Problem weniger haben: .... Cons in der östlichen Hälfte unseres Landes, wie man am Sturm auf Tavernen- und Silbermark-Teilnehmerplätze leicht erkennen konnte. Wir bzw. ihr hier haben den Vorteil, dass es ein absolutes Unterangebot an regulären Cons in der Region gibt. Da sieht's im Westen deutlich düsterer aus.

Genau diesen Teil der Meinung teile ich nicht. Die Silbermark oder Raana oder ... machen sicher sehr gute Con´s aber was sie mir nicht (oder in von mir gewünschten Umfang) bieten, ist das von mir gewünschte Ambiente. Dadurch wird aber das Preisniveau gerade im Osten soweit gesenkt, das Con´s mit höherem Ambienteanspruch (z.B. das Passentien) kaum Chancen haben genug Spieler zu finden um diese Cons in ein gutes Preisniveau zu bringen.

Das ist alles eine Sache von Angebot und Nachfrage ... . Offensichtlich wird es dann halt nicht mehr gewünscht oder es hat andere Gründe (wirtschaftliche). Was ich letztendlich sehr Schade finde, aber eh nicht ändern kann. Vielleicht ist jetzt deutlicher gewurden, was ich mit LowBudget meine.


Aelfstan

Ambiente ist eben oft auch eine Frage des Geldes. Wichtiger als Ambientezelte und Burgen, Feuerwerk und 100% IT-Geschirr sind aber mEn immer noch ein guter Plot und kreative Spieler. Auf Raana- und anderen Ostlandecons habe ich das zuletzt genannte oft erlebt und bin leider zu oft von Cons mit perfektem Ambiente (und fetten Preisen) enttäuscht worden. Aus diesem Grunde möchte ich eine Lanze für "low budget cons" dieser Art brechen. Ich besuche seit 1995 regelmäßig solche Veranstaltungen (was irgendwie auch dagegen spricht, das es sich bei diesen um eine aktuelle Entwicklung handelt) und glaube, daß sich dort individuelles Charakterrollenspiel sehr gut umsetzen läßt und auch oft umgesetzt wird. Das soll nicht heißen, daß auf Großcons soetwas nicht entsteht, aber ich bin irgendwie auch Dureknights Meinung, daß diese doch ein etwas anderes Rollenspiel befördern. Im übrigen ist es doch eigentlich egal, welcher Trend sich letztendlich durchsetzt, solange man LARPs findet, die man gern besucht, weil sie einen persönlich ansprechen.

Stefan
Genie ist nicht nur einfach Licht, sondern vor allen Dingen beständiges Wahrnehmen des uns umgebenden Dunkels, aber seine normale Feigheit besteht darin, sich im eigenen Glanze zu sonnen und, solange dies möglich ist, nicht über dessen Grenzen hinauszuschauen.

Stanislaw Lem