Internationaler Museumstag Dresden (am vergangenen Wochenende!)

Begonnen von Cornelius, Mai 14, 2013, 00:16:33 VORMITTAG

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Cornelius

Ohne weiteres nicht mehr auf der Seite der Staatlichen Kunstsammlungen DD zu finden, aber wenn man es von seinem Sektionsleiter gesteckt bekommt:
ZitatSonderveranstaltung Rüstkammer (Internationaler Museumstag [12.05., Anm. CB])

10:00 bis 17:30 Uhr

10:00 bis 16:00 Uhr, Kinderquiz (Ausgabe und Abgabe am Einlass)

11:00 bis 17:30 Uhr, Großer Schlosshof, Plattnerei nach historischen Vorbilder, Herr Wiedner

11:00 Uhr, Fürstengalerie, Lesung aus Turnierbüchern, Stephan Reher

11:30 Uhr, Großer Schlosshof, Schaukampf im Harnisch gezeigt von der Gruppe Dreynschlag, Martin Enzi

13:00 Uhr, Fürstengalerie, Lesung aus Turnierbüchern, Stephan Reher

13:30 Uhr, Großer Schlosshof, Historisches Fechten, Herr Richter

14:30 Uhr, Großer Schlosshof, Sportfechten, Herr Richter

15:00 Uhr, Fürstengalerie, Lesung aus Turnierbüchern, Stephan Reher

15:30 Uhr, Großer Schlosshof, Schaukampf im Harnisch gezeigt von der Gruppe Dreynschlag, Martin Enzi

16:30 Uhr, Großer Schlosshof, Sportfechten, Herr Richter

Ort: Residenzschloss
Um nicht WTF zu sagen: Was zum...?!? Wusstet wenigstens ihr davon, wenn wir schon nicht?

Jan

#1
 Nein, ist mir vollständig neu.

Cornelius

Die nur-Smilie-Reaktion war lustiger.  :P Harry meinte gerade, der Kontakt sei u.a. über Geibig zustande gekommen; und den kennen wir ja Gottseidank schon. Wir quatschen am 03.06. mal ausführlich drüber, würde ich sagen. Wäre doch gelacht, wenn die Sachsen nicht vor "ihren eigenen" Museen fechten könnten...

EnginSeer

Die Dreynschläger treten dort als Harnischfechter auf. Gibt es so eine Gruppe in Sachsen?

Abgesehen vielleicht von Divinus Edictum, die in ihren Vorführungen jedoch keine klassischen Harnischtechniken zu zeigen scheinen. Die haben übrigens am Samstag, den 29.06. ihr Showevent in Chemnitz. Mal sehen, was die für Quellen verwenden...
HEMA & W40K
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Cornelius

Von den viereinhalb sächsischen HF-Vereinen und -Gruppen (Pax et Codex ist schon kurz hinter der Grenze zu Sachsen-Anhalt, aber die kämen auch nicht infrage) fällt mir keine ein, die nennenswert mit Harnischfechttechniken experimentiert hätte. Wir selbst haben das auch nur mal an zwei oder drei Interpretationstagen gemacht, Dirks Gruppe in Leipzig hat auch schon mehrere Einheiten mit Halbschwerttechniken durchgeführt, allerdings eben ohne Harnisch, denn so ein Ding kostet ne Menge.

Conscript

Das Programm liest sich ja zauberhaft. Zu schade, dass wir es verpasst haben.  :-[

Dominic

Dreynschlag? Die Wiener Fecht-, Reenactment-, Schaukampftruppe? Das hätten die Leute von den SKD auch einfacher haben können ::) Warum wird sowas nicht kommuniziert? Ich hab auch nirgends Aushänge oder so gesehen...
Es ist kein Narr, der Possen reißt und auch kein Narr, der Unsinn spricht. Der wahre Narr ist der, der meist, nur staunt und blinden Glaubens ist.
- Eichenschild

EnginSeer

Moin Zusammen,

gestern war ich auf dem Markt zu Weesenstein, wo sich u.a. die Schwertschule Tapfar zu Erfurt präsentierte. Leider kein Freikampf sondern eher ein theoretischer Vortrag; der wiederum hatte Hand und Fuß.
Mich wundert allerdings, dass im Dresdner Umland eine Thüringer Schule nach Schülern sucht. Gerade für Schwertspiel wäre dies doch eine hervoragende Präsentationsmöglichkeit.

Der Markt hat heute seinen letzten Tag. Die Vermengung von Historie, Fantasy und Freaks ist recht bunt durchmischt; insgesamt aber ein nettes Ausflugsziel.
;)

Schöne Grüße:
Gerd
8)
HEMA & W40K
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Cornelius


EnginSeer

#9
Naja insgesamt ist das ja unkritisch. Der Weg bis nach Jena ist ja dann doch etwas (zu) weit für ein regelmäßiges Training. Somit ist die Werbung nur für Wochenendritter, die mal einen Kurs machen wollen, oder für spezielle Angebote interessant.
Letztere bewegen sich preislich in einer Liga mit Gladiatores, wobei ein-Tages-Kurse durch die kürzere Anreise lohnenswerter sind.

Wenn man es wirtschaftlich betrachtet, könnte man überlegen, ob man nicht auch derartige Kurse - für Externe - anbietet. Gerade im Softskill-Bereich könnte man ein "zorniglich Zufechten" als "Persönlichkeitstraining" an den Mann bringen (hab ich irgendwo auch schon mal gesehen). Abgesehen davon finde ich die Sonderdisziplinen wie die ganzen Arten absurder Stangenwaffen recht interessant, für die man meist nicht genug Leute für einen regulären Kurs findet. So kann man da mal reinschnuppern.

Schöne Grüße:
Gerd
8)

[edit] Link repariert ;) [/edit]
HEMA & W40K
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Captain

Zitat von: EnginSeer in Mai 20, 2013, 13:30:36 NACHMITTAGSMich wundert allerdings, dass im Dresdner Umland eine Thüringer Schule nach Schülern sucht.
Mag damit zusammen hängen, daß die Jungs bereits seit Jahren regelmäßig in Weesenstein sind. Und daß sie absolut bereit sind, sich in Klamotten ihres Zeitsegments, drei Tage auf nen Mittelaltermarkt zu stellen um ihren Verein zu promoten. Und mindestens vor nem Jahr noch war es klar kommunizierte Linie innerhalb des Schwertspiel e.V, daß sowas im Namen des Vereins ein No-Go wäre.
Spielertyp nach Robin D. Laws: Storyteller 100%, Method Actor 92%, Tactician 75%, Specialist 50%, Butt-Kicker 50%, Casual Gamer 12%, Power Gamer 0%
NSC-Code: LE+MP-ST-FF0KO+!AG+IN0RR-!AT/PA+!EP0GP0PSI-MTF0PAIN-HdR-I

Cornelius

Wobei es stets eine Frage der Veranstaltung ist, ob nicht auch Fechter in moderner Sportbekleidung aufführen dürften (mal ganz abgesehen davon, dass man Treffer im Bloßfechten wohl ohne Maske noch schlechter zeigen kann). Aber selbst in Klamotte bestünde doch wenigstens für A-Nazis wie mich der Anspruch, das wirklich passend zu gestalten. Für eure Stoßdegenfechter müsste dann eine um-1700-Klamotte her und wenigstens zwei Leute hätten sich in irgendetwas zwischen 1400 und 1500 zu werfen. Habt ihr das alles da? Ich dachte, die meisten von euch wären irgendwo im HoMi angesiedelt...?!

Alteingesessene Kontakte aufzubrechen ist dann natürlich nochmal ein anderes Feld, aber sei's drum, wir haben mit unseren drei Männchen in Chemnitz vermutlich eine andere Beziehung zur Außenwirkung als ihr.  :-\

Captain

Es geht weniger drum, was einzelne Leute haben (denn das ist machbar, falls nicht), vielmehr was vorstandsseitig akzeptiert wird/wurde. Ich bin mit meinem Bestreben, das eine mit dem anderen zu verbinden regelmäßig genau dabei gescheitert. Und letztlich war das einer der tragenden Gründe für mich, vor nem reichlichen Jahr das Handtuch zu werfen und auszutreten.
Spielertyp nach Robin D. Laws: Storyteller 100%, Method Actor 92%, Tactician 75%, Specialist 50%, Butt-Kicker 50%, Casual Gamer 12%, Power Gamer 0%
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EnginSeer

Zitat von: Captain in Mai 21, 2013, 07:19:38 VORMITTAG
[...]Und daß sie absolut bereit sind, sich in Klamotten ihres Zeitsegments, drei Tage auf nen Mittelaltermarkt zu stellen um ihren Verein zu promoten. Und mindestens vor nem Jahr noch war es klar kommunizierte Linie innerhalb des Schwertspiel e.V, daß sowas im Namen des Vereins ein No-Go wäre.

Ach so. Ohne mich in Vereinsinterna einmischen zu wollen oder wunde Punkte zu reizen: Warum eigentlich?
???

Eine gewisse Distanz von historischen Fechtern und Reenactment (bzw. Mittelaltermärkten) scheint ja Usus zu sein:
Zitat von: Conscript in März 15, 2013, 14:22:08 NACHMITTAGS
[...]

[...]

Gibt es dafür konkrete - mir bislang unbekannte - Gründe?

Schöne Grüße:
Gerd
8)
HEMA & W40K
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Cornelius

Das Problem ist mMn in erster Linie die Verwechselung beim Publikum. Wenn alles "mit Schwertern" in die gleiche Schublade gesteckt wird, ärgert sich natürlich jemand, der Quellenarbeit und Rekonstruktion auf (quasi-) wissenschaftlichem Niveau betreibt – im Gegensatz vielleicht zu einem "Gewandsäufer", wie die eher an der Stimmung und am Mal-so-tun interessierten Mittelaltermarktbesucher mitunter geschimpft werden. Wenn man sich nicht ganz genau und dann auch abgrenzend erklärt (was wiederum schnell arrogant bzw. polemisch wirkt, wenn man's nicht gescheit formuliert), bleibt beim Publikum nicht hängen, dass man z.B. eine Kampfkunst rekonstruiert und die Frage, wann das "irgendwo aufgeführt wird?", ohnehin am Thema vorbei schießt. Jetzt mach eine Vorführung zum historischen Fechten in Klamotte und schon ist die Verwirrung perfekt. Eventuell hat man damit auch potentielle Interessenten abgeschreckt, die zwar mit Verkleidung nichts zu tun haben wollen, aber am Fechten selbst interessiert wären. Meiner Meinung nach kann man zwar fast alle Sachverhalte einfach und begreifbar erklären, aber ob man sich in der Öffentlichkeit die Sache noch schwer machen will...?!

Die von dir angesprochene Distanz oder gar Polemik ist aber in der Tat eine Sache, die mir auch negativ aufstößt. Ich bin völlig dafür, die jeweiligen Absichten der verschiedenen Hobbys und Methoden klar abzugrenzen, aber gleichzeitig muss gegenseitige Toleranz und ein entspanntes Miteinander herrschen, selbst (bzw. besonders) dann, wenn auch weniger entspannte Kollegen unterwegs sind. Derzeit meckern gute (oder zumindest mittelmäßige) historische Darsteller gern über schlechte Darsteller oder gleich alles aus dem Dunstkreis "MA-Markt", historische Fechter lassen sich über Hollywood aus und die allgemeine Schwertkampf-Rezeption sowie die fechterisch wenig potenten, dafür umso brutaleren Vollkontaktkämpfer und letztere halten die HFler für Weicheier, weil nur sie sich wirklich ins Zeug legen und schmutzig machen. Dabei könnte man ja einfach akzeptieren, dass es alles verschiedene Ansätze mit ihrer jeweiligen Berechtigung sind und solange niemand zu Schaden kommt und einigermaßen geklärt ist, wer was macht und was (nicht) dazugehört, wäre das alles ein friedliches Miteinander. Die Herausforderung ist wie immer, auch dann entspannt und sachlich zu bleiben, wenn es die anderen nicht sind. "Friede, Freude, Eierkuchen ist die oberste Pflicht des Kampfkünstlers" hat mir mal jemand geschrieben. Dieser Jemand zeigt uns am 14.06., wie wir Typen im waffenlosen Nahkampf angreifen.  ;)