Glaubt ihr an Gott ?

Begonnen von Sacrifice, Oktober 27, 2005, 14:48:14 NACHMITTAGS

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Drachenherz


Dann möchte ich auch mal meine Einstellung kundtun, auch wenn sie vielleicht in der einen oder anderen Form schon in dieser Diskussion angeklungen ist.

Ich glaube durchaus an die Existenz eines höheren Prinzips (um mal von dem Bild der "machtvollen Wesenheit" wegzukommen), hänge aber keiner bestimmten Religion an. Glaube ist eine reine Herzenssache, ein zutiefst persönlicher Weg, den jeder für sich selbst finden und gehen muß - und sei es dadurch, daß er ebendies ablehnt.

Fixierte und institutionalisierte Spiritualität (im Sinne von Kirchen, Sekten etc.) ist mir bislang immer unangenehm gewesen. Vielleicht, weil ich mich ungern auf das verlasse, was andere mir sagen und wenn sie sich dreimal einen erleuchteten Propheten nennen mögen (immerhin sind die auch "nur" Menschen, die Fehlinterpretationen unterliegen können). Mein Glaubensbild beinhaltet jedoch sicherlich Aspekte verschiedener Religionen, die ich als "gefühlt richtig" erachte - eben "glaube".


"... the humus you're calling is temporarily not available ..."

Olaf Gunnarsson

#91
Der Christliche Ansatz, was die Vorgaben für zwischenmenschliches Zusammenleben betrifft, ist m.E.n. eigentlich nicht schlecht. Er entspricht ja auch weitestgehend den Moralvorstellungen des Gros unserer Gesellschaft von heute, und diese Vorstellungen haben sich aus verschiedenen Gründen durchgesetzt, wodurch es der Kirche in der heutigen Zeit überhaupt erst im größeren Stil möglich ist, Menschen wirklich Hoffnung zu geben, anstatt mit Gewalt zu drohen und Korruption eher zu unterstützen als ihr Einhalt zu gebieten.
Und so haben eben auch andere Religionen ihre Gebote und Gesetze, über deren Sinn man sich sicher streiten kann, vom Muslimismus halte ich z. B. relativ wenig, ebenso Blödsinn ist es natürlich, wenn der Pabst der Katholiken immer noch vom Teufelswerk Kondom spricht.

Was Gott angeht: Ich sage mal, die hier schon vorher genannten Ansätze halte ich partiell für durchaus wahrscheinlich. Vieles, was früher als Gottes Zorn und Wirken angesehen wurde, ein Strum, ein Erdbeben etc. würde ich auch eher als Zufälligkeiten in einem riesiegen Gefüge, das sicher größer ist als der Teil des Universums, über den die Menschheit sichere Kenntnis erlangt hat, betrachten. Und dass wir in diesem rechnerisch erforschtem Universum nicht alleine sind, ist so gut wie sicher. Wer mag schon eine Vorstellung davon haben, was sich erst noch außerhalb dessen befinden mag, oder ob es noch etwas ganz anderes gibt, etwas das wiklich omnipräsent ist und von niemandem erkannt zu werden vermag.
Interessant ist allerdings schon, dass der Glaube an Gott (welchen auch immer) bzw. in manchen Gegenden auch immer noch die Anbetung mehrerer Götter sich bis heute durchgesetzt hat.

Ich komme mit der Verehrung der Christlichen Heiligen jedenfalls recht gut klar und eines ist Fakt:
Jesus lebt!  8-)
Wer behauptet, LARP sei albern, hat noch nicht erkannt wie lächerlich die Realität ist.
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LARP is not just a hobby - it's a passion.

Lux

Wenn du meinst  :-D

Mein erster Kommentar: Heil Eris Diskordia!

Wenn ich ernsthaft über dieses Thema nachdenke, kommen mir solche Ideen wie: "Sicherlich gibt es eine göttliche Macht." oder
"Probleme treten dann auf, wenn man versucht, dieser Macht einen Namen zu geben."
Es wird dann richtig kritisch, wenn sich Leute darüber streiten, wer dann nun Recht hat und zum Schluss sogar Kriege deshalb geführt werden, weil eine Mauer heiliger sein soll als ein Hügel, auf dem vor tausend Jahren ein Mensch starb.

Religionsfreiheit ist was feines, wenn sie doch nur real existieren würde.
Immerhin gibt es so viele Glaubensrichtungen, dass sich bequem jeder seine eigene raussuchen könnte.

Ansonsten kann ich mich Sandol anschließen:
Zitat von: Sandol in März 09, 2007, 10:12:00 VORMITTAG

Zum Thema:
Die entscheidende Frage ist doch eigentlich: Wie sind Menschen dazu gekommen, daß sie an etwas (ich möchte ungern "Gott" sagen, da das nicht Allgemeingültig genug ist) glauben, was sie nicht sehen und nicht beweisen können?
Die Antwort ist ebenso simpel: sie dachten (glauben), daß alles, was sie sich nicht erklären können/konnten von einer höheren Wesenheit kommt. So entsteht ein Gott.


Und wenn es danach geht, beten wir Naturgewalten an, was mir irgendwie als die beste Lösung erscheint.

Liebe Grüße

Louisa/Lilia/Lux
Der Sarg ist die einzige Beziehungskiste von Dauer.

Tenebra

ich bin mir nicht sicher, ob ich glaube, wenn ja dann definitiv nicht an einen alten Sack mit Rauschebart, der auf einer Wolke hockt und dummes Zeug von Schuld und Sühne faselt, bei sowas krieg ich die Kriese. Eher bin ich bereit an eine Höhere Macht zu glauben, die sich nicht nur meinem Verständniss vollkommen entziehen muß, schon weil es eine HÖHERE Macht ist! Ganz ohne Glaube und Hoffnung, so meine ich, kann auf Dauer niemand leben, spätestens beim Sterben wird selbst der schlimmste Sünder zum Gläubigen, nur für den Fall das an dem Glauben was drann ist . . .
:wink:
Mit jedem Sieg des Lichts, ist es die Dunkelheit, die gewinnt.

gemüse-ghoul

Zitat von: Tenebra in März 14, 2007, 14:30:44 NACHMITTAGS
Ganz ohne Glaube und Hoffnung, so meine ich, kann auf Dauer niemand leben, spätestens beim Sterben wird selbst der schlimmste Sünder zum Gläubigen, nur für den Fall das an dem Glauben was drann ist . . .
Ich nicht.  :-P
Möglicherweise beziehst Du Dich auf einige historisch "verbürgte" Fälle von berühmten sich auf dem Sterbebett bekehrenden Atheisten, aber das ist in einigen Fällen sicher Verleumdung durch deren Gegner (z.B. im Fall des  John Wilcox, 2nd Earl of Rochester, der mit 33 Jahren an den Folgen seiner Ausschweifungen starb).
"Finite players play within boundaries, infinite players play with boundaries." -- James P. Carse, Finite and Infinite Games.

Alles über taktisches Abenteuerrollenspiel:
http://ghoultunnel.blogg.de/ (neu)
http://ghoultunnel.blogspot.com/ (alt)

Togaras

In meinem Universum ist kein Platz für etwas, das man als Gott bezeichnet, und genauso ist etwas, das man als Gott bezeichnet, auch nicht in mir drin.
Auch der Fall des körperlichen Ablebens ist in meinem Universum klar definitiert. Der Körper zerfällt. Der Geist steigt in eine höhere Sphäre auf.
Und dort ist ebenfalls kein Platz für etwas, das man als Gott bezeichnet.

Und von daher wird es schwer werden mich bekehren zu können.
Denn ich habe keine eigene Vorstellungsmöglichkeit für etwas, das man als Gott bezeichnet.
Aktion "Mehr Freude beim Spielen":
Einfach Rosa-Sonnenbrille aufsetzen und cool bleiben  8-)

Tenebra

Zitat von: gemüse-ghoul in März 14, 2007, 16:34:58 NACHMITTAGS
Zitat von: Tenebra in März 14, 2007, 14:30:44 NACHMITTAGS
Ganz ohne Glaube und Hoffnung, so meine ich, kann auf Dauer niemand leben, spätestens beim Sterben wird selbst der schlimmste Sünder zum Gläubigen, nur für den Fall das an dem Glauben was drann ist . . .
Ich nicht.  :-P
Möglicherweise beziehst Du Dich auf einige historisch "verbürgte" Fälle von berühmten sich auf dem Sterbebett bekehrenden Atheisten, aber das ist in einigen Fällen sicher Verleumdung durch deren Gegner (z.B. im Fall des  John Wilcox, 2nd Earl of Rochester, der mit 33 Jahren an den Folgen seiner Ausschweifungen starb).
Hier irrst du. ich verlasse mich grundsätzlich auf meine eigene Erfahrung, nie auf unbewiesene erfahrungen anderer.
Mit jedem Sieg des Lichts, ist es die Dunkelheit, die gewinnt.