Hauptmenü

Indie Gruppe

Begonnen von OCOX, Dezember 29, 2011, 18:10:54 NACHMITTAGS

Vorheriges Thema - Nächstes Thema

Captain

Ich glaube du hast mich missverstanden. Ich würde Lady Blackbird gerne mitmachen und habe verschiedene Optionen und Vorschläge gemacht. Ich hab nicht akut vor, das selber anzubieten. Zum einen mach ich eh schon ständig Indie Spiele. Zum anderen mag ich durchaus auch selber mal spielen.

Ich hatte DEINE Äußerung als ANGEBOT aufgefasst.
Spielertyp nach Robin D. Laws: Storyteller 100%, Method Actor 92%, Tactician 75%, Specialist 50%, Butt-Kicker 50%, Casual Gamer 12%, Power Gamer 0%
NSC-Code: LE+MP-ST-FF0KO+!AG+IN0RR-!AT/PA+!EP0GP0PSI-MTF0PAIN-HdR-I

DADACROIX

Ahhh!

Also ich selbst kann es leider auf Grund mangelnder Erfahrung nicht anbieten, aber ich denke, dass sich da bestimmt ein SL finden lässt.

Captain

Siehst du, und genau deswegen findet so eine Inde Runde in der Praxis nicht statt. Und genau wegen sowas komm ich aus dem SLn nicht raus. ;)

Im Ernst: Spielleiten ist nicht so die Hürde für die sie viele Leute halten. Insbesondere viele Indie Spiele machen es einem SL soger ganz explizit sehr leicht. Sowohl was die Afgaben des SLs angeht als auch was dem Umfang des Anlesens angeht. Erfahrung hilft natürlich, Dinge leichter zu verstehen. Aber nötig ist die nicht und 1-2 Spielrunden mitgemacht haben gibt dir schon genug Verständnis über die grundsätzliche Art und Weise, wie Rollenspiel an sich funktioniert. Damit kann man auf jeden Fall schon erste Versuche als SL wagen.
Wenn du dabei Hilfen oder Tips brauchst, mußt du nur fragen.
Spielertyp nach Robin D. Laws: Storyteller 100%, Method Actor 92%, Tactician 75%, Specialist 50%, Butt-Kicker 50%, Casual Gamer 12%, Power Gamer 0%
NSC-Code: LE+MP-ST-FF0KO+!AG+IN0RR-!AT/PA+!EP0GP0PSI-MTF0PAIN-HdR-I

DADACROIX

Wie du vielleicht mitgelesen hast, habe ich ja auch als Spieler noch keine Erfahrung. Ich hoffe, dass sich demnächst eine Möglichkeit für mich zum Mitspielen ergibt und dann würde ich mich sicher auch an eine SL Position in einfacheren Systemen herantrauen.

Für Tipps bin ich selbstverständlich jederzeit offen. Ich will meinen Horizont ja auch erweitern und nicht auf dem aktuellen Level bleiben.

Fragment

Ich hab zwei oder drei Runden als Spieler vor meiner ersten Sitzung als SL gehabt. Andere Leute sind gleich mit SLen eingestiegen.
Mitmachprojekt: RPG Bash (mit Blog)

DADACROIX

Welche Systeme sind für einen SL denn anfangs einfacher? Die, in denen die Spieler Erzählrechte haben, oder eher klassische Regeln? Einerseits, denke ich, wird so dem SL Arbeit abgenommen, andererseits muss er dann wohl umso mehr improvisieren können.

Captain

Das hast du richtig erkannt. Was aber besser ist, kann dir keiner sagen, denn das ist philosophisch. Jeder muß selber herausfinden, was ihm liegt.

Klar ist improvisieren anfangs erstmal so ein vermeintliches Hammerding. Aber praktisch ist es vollkommen in Ordnung, immer das naheliegenste zu machen, das einem einfällt. Dieses Büchlein hier (auch als Hörbuch) vermittelr recht gut, wie einfach das eigentlich ist. Obendrein gibt es fürs Improvisieren ohne Ende Hilfsmittel, die einem das erleichter. Du hast schwierigkeiten schnell auf gute Namen zu kommen? Besorg dir ne Namensliste die immer in deinen Unterlagen liegt und von der du abstreichen kannst. Schwierigkeiten, plastisch zu beschreiben? Leg dir Vignetten zurecht oder geh durch Empfindungen für alle Sinnesorgane durch und beschreib was konkret jeweils wahrzunehmen ist. Nur um mal ein paar Beispiele zu nennen.
Ich hatte früher ziemlich Bammel vor dem Improvisieren und hatte da auch ziemliche Schwierigkeiten. Solche Werkzeuge und Hilfsmittel haben mir da enorm weitergeholfen.

Oft genug verwende ich z.B. auch historische Settings anstatt reiner Fantasy. Da kann ich mich im Vorfeld kreuz und quer über das was in der Zeit an jener Ecke der Welt passiert ist belesen. Praktisch braucht man dann am Spieltisch nur einen Bruchteil dieses Wissens. Aber wenn man improvisieren muß hat man dann immer so ein paar Fakten in der Hinterhand die man dann nutzen kann. Das gibt einem ein gutes Gefühl der Sicherheit, die fürs improvisieren enorm hilfreich ist.
Oder ich spiele häufig und gerne cinematische Spiele. Dort brauch ich mir nur vorher ne Reihe Filme des entsprechenden Genres anzuschauen. Der Effekt ist sehr ähnlich der Recherche beim historischen.

Was vielleicht sehr gut helfen kann, sind Spiele, die dir eine klare Struktur geben aber trotzdem viel an die Spieler abgeben. Dogs in the Vineyard ist ein Beispiel dafür: man hat dort ein klares Schema im Regelbuch stehen, anhand dessen man ein Beziehungsnetz für NSC bauen kann. Plot gibt es nicht. Im Spiel selber werden die SC durch ihre Rolle in die Situation involviert und ergründen, entscheiden handeln nach Gutdünken und dadurch entsteht Live die Handlung. Als SL spielt man einfach nur konsequent seine NSC und bringt die Fakten so gut man kann auf den Tisch. Der Rest klappt von alleine.
Spielertyp nach Robin D. Laws: Storyteller 100%, Method Actor 92%, Tactician 75%, Specialist 50%, Butt-Kicker 50%, Casual Gamer 12%, Power Gamer 0%
NSC-Code: LE+MP-ST-FF0KO+!AG+IN0RR-!AT/PA+!EP0GP0PSI-MTF0PAIN-HdR-I

DADACROIX

Vielen Dank für deine Hinweise. Das macht mir schon ein Bisschen Mut und ich werde mich mal mit dem Thema auseinandersetzen. So menschenunmöglich scheint das SLn für einen Anfänger gar nicht zu sein. Dein empfohlenes Buch habe ich, wie der Zufall will, vor ein paar Tagen von einem Freund geschenkt bekommen. Ich habe jedoch noch nicht reingelesen, werde das aber demnächst sicher mal tun.

Gibt es Systeme oder Settings, die du mir für den Anfang empfehlen würdest? Von welchen würdest du mir eher abraten?

Captain

Zitat von: DADACROIX in August 23, 2012, 10:52:51 VORMITTAGGibt es Systeme oder Settings, die du mir für den Anfang empfehlen würdest? Von welchen würdest du mir eher abraten?
Da sind wir wieder bei der Philosophie ;) Ich könnte jetzt Settings und Systeme aufführen, die ich cool finde und schreiben warum. Aber ich glaube nicht recht, daß dir das allzu viel nutzen wird. Höchstens vielleicht ein bisschen bei Systemen. Wird dann aber wohl ausufernd. Es geht vielleicht besser, wenn du ein paar Eigenschaften nennst, die das System können soll oder die dich stören würden. Dann könnte man auf dieser Basis was empfehlen. Darüber hinaus kannst du nur quer durchs Netz stöbern. Systeme gibts nämlich in schier gewaltigen Zahlen.
Beim Setting würde ich empfehlen, etwas zu nehmen, das die gefällt, du gut kennst und das vielleicht auch andere kennen (hilft ungemein, weil man weniger erklären muß).
Abraten würde ich höchstens von sehr umfangreichen und komplexen Angelegenheiten. Beschränke den Umfang dessen, was sein muß auf ein Minimum. Wenns wirklich so ein umfangreichen Regalmonster sein soll, dann beschränke dich zumindest zu Beginn auf sehr kleine Ausschnitte davon.

Wenn du mit Büchern gut klar kommst, würde ich auf jeden Fall Spielleiten von Dominic Wäsch empfehlen. Ich weiß nicht, ob das in der Reckenecke zu bekommen ist, ansonsten hats der Spärenmeister auf jeden Fall.
Spielertyp nach Robin D. Laws: Storyteller 100%, Method Actor 92%, Tactician 75%, Specialist 50%, Butt-Kicker 50%, Casual Gamer 12%, Power Gamer 0%
NSC-Code: LE+MP-ST-FF0KO+!AG+IN0RR-!AT/PA+!EP0GP0PSI-MTF0PAIN-HdR-I

DADACROIX

Es sollte auf alle Fälle ein überschaubares System sein, was nicht bei jeder Kleinigkeit nach Proben schreit. Ich möchte nicht für ein einziges Problem 5mal würfeln und dabei jedes Mal 10 verschiedene Charakterwerte berücksichtigen müssen. Verstehst du in etwa was ich meine?

Herausfallen vom Setting her würde spontan SciFi, da ich kein Fan/Experte bin was komplizierten technischen Background angeht und ich mir auch nicht überlegen möchte, warum dieses Raumschiff, oder diese Laserpistole nun so funktioniert wie sie funktioniert.

Captain

Das schließt jetzt erstmal nur komplexe simolatorische Spiele wie DSA oder Gurps aus.
Heißt das wenig Würfeln jetzt, daß du generell eher wenig Einfluß durch Würflem im Spiel haben möchtest? Könntest du prinzipiell auch auf Wüfel eher verzichten weil dir die Handlung vorwiegend wichtig ist?
Oder bedeutet das, daß würfelmechanische Problemlösungen prinzipiell in Ordnung sind, solange sie nur schnell und einfach abzuwickeln gehen? Möchtest du zentrale Spielwerte und den entscheidenden Einfluss von Wüfelergebnissen grunsätzlich haben (halt solange das alles locker un flockig abgeht)?

Generell schließen Dont's wie du sie beschrieben hast immer nur bestimmte Sachen aus. Es würde sehr helfen, wenn du von der anderen Seite herangehen und den positiven Ansatz versuchen würdest. Also die Must-haves: was möchtest du gerne haben. Das ist sicher schwieriger zu benennen. Laß dich davon nicht scheuen.
Spielertyp nach Robin D. Laws: Storyteller 100%, Method Actor 92%, Tactician 75%, Specialist 50%, Butt-Kicker 50%, Casual Gamer 12%, Power Gamer 0%
NSC-Code: LE+MP-ST-FF0KO+!AG+IN0RR-!AT/PA+!EP0GP0PSI-MTF0PAIN-HdR-I

DADACROIX

Das ist garnicht so einfach aufzuzählen. Hier sind mal ein paar Dinge, die mir spontan einfallen. Vollständig ist die Liste selbstverständlich nicht.

- komplettes Regelwerk kompakt in einem Buch
- gut beschriebenes Setting ohne unzählige Quellenbücher, die zum sinnvollen Bespielen notwendig sind
- Geschichte steht im Vordergrund
- Zufallselement durch Würfel oder anderes System
- Spieler soll Einfluss auf Erfolgswahrscheinlichkeit haben
- Würfelmechanismen sollen einfach und schnell sein

Z.B. Kämpfe sollten eher erzählerisch (mit einigen einfachen Zwischenproben für Einzelaktionen) gelöst werden als durch umständliche Berechnungen mit Treffer-, Verteidigungs- und Waffenpunkten.

Captain

Zum einen sollte ich vielleicht mal einwenden, daß System die Gesamtheit der Regelmechanismen eines Spiels meint. Das Setting gehört da nicht dazu. Das wird von den allermeisten deutschen Rollenspielern misverstanden, vermutlich in erster Linie, weil es hier Quasi Standart ist Bundlepakete aus System und einem spezifischen Setting zu liefern, wobei die Regeln häufig noch extra auf das Setting Bezug nehmen.

Wie soll man "Spieler soll Einfluss auf Erfolgswahrscheinlichkeit haben" verstehen: Je cooler/ausführlicher/mitreißender eine Aktion beschrieben wird desto einfacher wird es?

Ich denke, daß du vornehmlich mit erzählerischen Systemen Spaß haben wirst. Insbesondere wenn die Antwort auf meine Frage ein Ja ist. Am ehesten passt PDQ# (weiter hinten i jenem Thema gibts Links auf die freie deutsche Fassung des Regelsystems. Aber auch Feng Shui, 7th Sea oder Wushu (hier ist der Einfluss der Spieler auf den Erfolg so groß, daß sie darauf gar nicht mehr würfeln sondern einfach beschreiben. Die Würfel dienen da nur noch als Element, um das Recht zum Weitererzählen zu behalten. Und das wird umso wahrscheinlicher, je umfangreicher und cooler beschrieben wird) könnten gut passen. Wenns nicht ganz so Actionlastig sein soll, wäre Ratten oder HeroQuest (nur nicht mit dem gleichnamigen Brettspiel verwechseln) oder Kader 13 interessante Alternativen.
Wenn deine Antwort oben nein heißt oder daß der Einfluß des Spielers ruhig in taktischen Erwägungen die zum einen oder anderen Bonus führen können, dann sind Spiele wie Dungeonslayers oder Savage Worlds vermutlich interessante Dinge für dich.

Bei allem was ich hier empfehle gilt aber: Mach dir dein eigenes Bild. Zweifle mich ruhig an und probiere aus, ob an meinen Äußerungen was dran ist. Es kann immer sein, daß ich falsch interpretiere. Genauso kann sich dein Geschmack mit der Zeit verändern.
Spielertyp nach Robin D. Laws: Storyteller 100%, Method Actor 92%, Tactician 75%, Specialist 50%, Butt-Kicker 50%, Casual Gamer 12%, Power Gamer 0%
NSC-Code: LE+MP-ST-FF0KO+!AG+IN0RR-!AT/PA+!EP0GP0PSI-MTF0PAIN-HdR-I

DADACROIX

Der Systemmarkt ist wirklich unübersichtlich groß. Beim näheren Beschäftigen mit der Fragestellung was ich wirklich will ist eigentlich eine recht überschaubare Liste herausgekommen.

Halte mich bitte für verrückt! Ich schreibe mir das Ding jetzt selbst :)

Jaja, ich weiß. Anfänger-ohne-Erfahrung-schreibt-Regelsystem ist jetzt nicht die optimale Voraussetzung und es gibt ja auch schon unendlich viele Eigenkreationen, aber dann wird mein Beitrag die Sau auch nicht Fett machen. Und falls es doch nicht klappt, dann weiß ich hinterher zumindest ganz genau, was ich will und was ich nicht will.

Captain

Das halte ich tatsächlich für verrückt. Ich glaube, du möchtest dies hier und jenes (jeweils mit den verlinkten Artikeln) lesen. Selbst Leute mit erheblich mehr an Erfahrung haben da so ihre Schwierigkeiten. Ich für meinen Teil suche mir einfach zu dem was ich machen will ein passendes System und modifiziere es evtl. Das ist erheblich einfacher oder deutlich weniger zeitintensiv. Da steck ich meine Kreativität und Zeit lieber in konkrete Spielrundenprojekte.

Ich hab im Moment auch Zweifel, daß gerade ein Systembau dir beim "was will ich" weiter helfen wird. Ich halte im Gegenteil ein gut ausgeprägtes Gefühl für das was man will für eine wichtige Vorraissetzung für so ein Projekt.
Spielertyp nach Robin D. Laws: Storyteller 100%, Method Actor 92%, Tactician 75%, Specialist 50%, Butt-Kicker 50%, Casual Gamer 12%, Power Gamer 0%
NSC-Code: LE+MP-ST-FF0KO+!AG+IN0RR-!AT/PA+!EP0GP0PSI-MTF0PAIN-HdR-I