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Wie soll es weiter gehen?

Begonnen von Captain, Juni 01, 2011, 17:47:19 NACHMITTAGS

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Captain

Der Name sagt eigentlich schon fast alles. Aber damit das für euch etwas einfacher wird, brech ich die Frage mal auseinander.

Zu Ostern hatten die meisten zum ersten Mal "Ordensluft". Wollt ihr damit weitermachen?
Wenn Ja, unter welchen Bedingungen oder Einschränkungen?
Wenn nein, was genau hat gestört? (Nur damit wir im Falle einer Änderung nicht bestehende Probleme gleich wieder einbauen.)

Als Alternative könnte ich einen gewissen Ritter in blau/grün anbieten, an den ihr euch als irgendeine Form von Gefolge anhängen könntet. (Hier käme etwas mehr an Aufwand für neue Ausrüstung auf uns und vor allem mich zu. Dafür bildet dieses Modell unsere jetzige Gruppenstruktur recht gut ab.)
Wäre das eine gangbare Alternative?

Wir könnten ebenfalls den Versuch starten, Sqeedy doch in die Gruppe zu integrieren. Dann würden wir statt blau/grün eben auf sein rot/blau gehen und uns an ihn statt an mich rollenmäßig anhängen. Da müsste ich aber erstmal nachfragen, was der Mann dazu zu sagen hat.
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Elysa

#1
Ich mag den Untertitel: historisch angelehnte Darstellung + Rollenspiel = Spaß
hat was^^

ZitatZu Ostern hatten die meisten zum ersten Mal "Ordensluft". Wollt ihr damit weitermachen?
Ich hätte absolut kein Problem damit, aber natürlich wäre Vorraussetzung, dass alle in der Gruppe ein Mindestmaß für Gefühl dafür entwickeln können beziehungsweise eigentlich müssen.

Eine christliche Darstellung hat ihre Ecken und Kanten und man wird immer einen auf den Schlips treten.
Letztendlich können wir jedoch die Religion nicht gänzlich aus der Darstelung streichen, weil das wäre absolut nicht in irgendeiner weise A (Ich weiß a ist doof, aber es geht ja dann doch ein bisschen um historische Darstellung)

Die Frage ist, ob wir bereit sind Ordensschwestern und Brüder zu spielen oder ob wir das eher nichts für den Großteil der Gruppe ist.

Ich denke, man muss sich auch ein wenig mit der Religion befassen (Ich meine befassen, nicht Christ werden^^)
Vor allem den darstellenden Teil betreffend (Von wegen erlaubt nicht erlaubt usw...)
Aber ich denke Captain weiß da viel und kann sein Wissen auch teilen
(Ich weiß mehr über die heutígen Katholiken, aber das bringt uns vllt nicht ganz so viel)


Ich hätte auch kein Problem mich mit andersweitig dran zu hängen, dementsprechend hätte ich absolut kein Problem auch als Gefolgschaft eines Ritters anwesend zu sein.

Persönnlich spricht mir aber das, was wir Ostern gemacht haben, mehr an. Und es gab (aus Zuschauersicht) bestimmt auch den ein oder anderen Netten Effekt (Wie war das mit dem Weihrauch?)

Liebe Grüße
Nani
Auta luonto, anna voima, tee vereni vahvemmaksi
(aus der "Kalevala")

BlackFairy

Also ich muss sagen, ich hab mich in der "Ordensrolle" nicht ganz so wohlgefühlt wie im Tross. Also mir würde das mit dem Rittergefolge eher zusagen...

Grüße
Elli
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Captain

Fehlt aber noch irgendein Hinweis darauf, was dich gestört hat. Sonst baun wir das vielleicht versehentlich gleich wieder ein. Damit wär keinem geholfen.
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Sirra

Da ich auch  noch eine Antwort schuldig bin, ergreife ich jetzt mal das geschriebene Wort:

Das Ganze hat mir viel Freude bereitet und war eine interessante Erfahrung. Von irgendwelchen bösen Blicken oder Worten habe ich nichts mit bekommen. (Immunität...) Den rollenspielerischen Aspekt haben wir gut getroffen. Die historische Darstellung wohl noch nicht so ganz perfekt (daran kann man arbeiten), aber das wird den wenigsten Besuchern aufgefallen sein.
Eine schöne Sache war UNSER Marktumzug und Hommage an "Die Ritter der Kokusnuss". Die Leute denen das missfiel sind mir hier ebenfalls nicht aufgefallen und es hat mich auch niemand darauf angesprochen. Wurde überhaupt jemand von uns angesprochen?

Wenn ich im nachhinein darüber nachdenke, sehe ich das Ganze schon kritischer.
Erster Kritikpunkt geht an mich selbst, da ich mich nur unzulänglich - für mein Empfinden -auf die Rolle vorbereitet habe.
Nein, ich glaube nicht, dass eine Ordensschwester zur Waffe greift und sei es nur um an der Kasse zu stehen und die Leute zu unterhalten. Auch wenn es spaßig war und ein paar Kinder und Erwachsene darauf eingegangen sind. -Überaschend wie reserviert und zurückhaltend manche Kinder waren. Ich hätte mit mehr Neugier gerechnet. - Ab und an kam vereinzelt die Frage von Besuchern - ich erinnere mich an genau zwei- warum eine "gottesfürchtige Nonne" sich hier mit der Waffe postiert. Die Antwort war dann immer rollenspielerisch improvisiert.
Wie Nani so schön schrieb:
Zitat
Ich denke, man muss sich auch ein wenig mit der Religion befassen (Ich meine befassen, nicht Christ werden^^)
Vor allem den darstellenden Teil betreffend (Von wegen erlaubt nicht erlaubt usw...)

Desweiteren ein 'Ja' für Marktnamen! Sie bereichern unglaublich das Miteinander.
Gab es eigentlich so etwas wie eine Art der hierarchischen Struktur für unserer Gruppe?

Ob wir die Rollen der Ordensbrüder und-schwestern weiter spielen, ist abhängig vom Wunsch des Einzelnen und sollte in der Gruppe von der Mehrheit befürwortet sein.
Ich habe nicht dagegen die Ordensschwester -mit grundlegenden Ausbau/Vertiefung der Rolle- weiter zuspielen. Sage aber auch nicht Nein zum Rittergefolge. Wenn alle damit glücklicher sind, befürworte ich es auf jeden Fall.
Einzig und allein das:
"an den ihr euch als irgendeine Form von Gefolge anhängen könntet",
bereitet mir gerade Bauchschmerzen. Was genau könnte den "irgendeine Form" genau sein? Also, was für Möglichkeiten stehen einem offen?

Gez. Rosa
Frage mich, was lebendige Poesie ist und ich zeige dir ein Pferd in vollem Lauf.

Finya

So liebe Freunde des Reenactments mit LARPspaß. Wie ich Silvio schon in ein paar PM's erklärt hatte, fand ich die Ordenssache an sich gut, fand aber das wir noch nicht konsequent genug und wie Nani es auch ansprach nicht "gebildet" genug waren. Wie auch immer würde ich mich im Rittergefolge um einiges wohler fühlen, einfach auch wegen meiner sagen wir religösen Einstellung. Das heißt ich finde gläubig spielen gut, werde aber etwas kratzig wenn es um Ordensschwester geht :).

Um deine Frage zu beantworten Rosa: Wir Frauen im Tross könnten z.B. Köchin, Dienerin, Ehefrau, Dirne, "Kräuterfrau" oder auch einfach Schwester sein. Ich nehme an das es noch mehr Möglichkeiten gibt, so ein Tross in Kriegszeiten hatte schon einiges an Frauen dabei...

LG Jana
Everything is better with pirates!

Dominic

Eventuell könnte der entsprechende Eintrag bei Tante Wiki etwas Licht ins Dunkel des Gefolges bringen. Darin heißt es:
ZitatGefolge (Gefolgschaft, bei den Langobarden Gesinde) war bei den Germanen eine freiwillige, durch Treueid gefestigte Vereinigung erprobter Männer und aufstrebender, wehrfähiger Jünglinge um einen charismatischen oder berühmten Führer, meist einen Gaufürsten, König oder Herzog. Der Eintritt in eine Gefolgschaft (lateinisch: comitatus) tat der Ehre und Freiheit keinen Abbruch, so dass selbst Söhne angesehener Familien in solche Dienste traten.

In der Schlacht kämpfte das Gefolge wetteifernd unter dem Dienstherrn. Die Anzahl der Gefolgsleute und der Ruf ihrer Tapferkeit hoben das Ansehen des Fürsten. Die Gefolgsleute erhielten für ihre Dienste freien Unterhalt, persönliche Ausrüstung, einen Anteil an der Beute sowie sonstige Geschenke. In Friedenszeiten zogen die Gefolgsleute auch mit anderen Fürsten in kriegerische Auseinandersetzungen. Die Größe der Gefolgschaften, die meist nur von beschränkter Anzahl waren, wurde in historischen Berichten oft überschätzt, da die Gefolgsleute mit den freiwillig mitziehenden Kriegern verwechselt oder vermischt wurden. So zählte die Gefolgschaft des alamannischen Gaukönigs Chnodomar etwa 300 Mann, während Fürsten wie z.B. Ariovist mehrere Tausend freiwillige Krieger zu kriegerischen Unternehmungen führten.

Im fränkischen Reich hatte nur der König das Recht, Gefolgsleute, sogenannte Antrustiones, zu halten. Noch in der merowingischen Periode trat an ihre Stelle das Vasallentum oder Lehnswesen, das ursprünglich niedere Diener umfasste, sich aber nach dem Vorbild des Gefolgschaftswesens veredelte.

Ein angesehener und reicher Ritter, sei es mal ein Fürst, wird sicherlich eine Leibwache, einen Knappen, 3-4 Gefolgsleute unter Waffen, einen Schneider und einen Koch im Gefolge gehabt haben. Vielleicht sogar einen Mönch. Diese (manche auch von Frauen besetzbaren Rollen) dürften dann noch ihren Anhang dabei gehabt haben in Form von Ehemann oder -weib und Kindern.

Übrigens kann ich auch gern mal einen Ritter spielen. Die Idee passt sicherlich besser ins "Gedankliche Erwartungsbild" der typischen Marktbesucher jedoch muss angemerkt sein, dass Frauen in diesem Szenario leider nicht die rühmlichsten Rollen inne hatten und: die Darstellung eines christlichen Ordens zeigt den Leuten deutlicher, "wie es damals wirklich war". Ich finde diese Idee also wirklich gut. Die Darstellung fand ich optisch schonmal gut. Ein wenig mehr "Zusammengehörigkeit", "mehr Gläubiges Getue (Beten)" und generell durchdachteres spielen der Rollen - darauf solltet ihr auf jeden Fall in Zukunft wert legen. Da sehe ich noch viel Potenzial :-)
Es ist kein Narr, der Possen reißt und auch kein Narr, der Unsinn spricht. Der wahre Narr ist der, der meist, nur staunt und blinden Glaubens ist.
- Eichenschild

BlackFairy

@Silvio Ich bin einfach eine vielzu offene und direkte Person und fühlte mich im Zurückgehaltenen der Schwester recht unwohl. Bin halt durch und durch Schankmaid :-S

"Mein" Olli meint grad, er schreibt die Tage auch nochmal was hier rein....
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Captain

Okay, ich geb mal meinen eigenen Standpunkt wieder, bevor ich auf die aufgekommenen Fragen eingehe.
Ich bin klar für die Ordensdarstellung. Ich hab über die Jahre einiges an Material zusammengestellt, daß ich sonst nur sehr eigeschränkt oder gar nicht mehr verwenden kann. Ich bevorzuge diese Darstellung auch, weil sie einen sehr deutlichen Kontrast zu den anderen Gruppen in unserem Umfeld ist. Ich empfand es als sehr eindrucksvoll, zu Ostern auf "unser" Lager zu schauen und dort die ganzen grau weißen Gestalten wuseln zu sehen. Kein Vergleich zu den anderen, eher düster gekleideten Truppen. Und ich hoffe, daß wir bei einem eventuellen anderen Gruppenthema ebenfalls hell und farbenfroh bleiben könnten.
Ich bin aber auch bereit, meine Ausrüstung über den Haufen zu werfen, und mit etwas anderem neu zu beginnen. Das kommt daher, daß ich vor allem anderen großen Wert auf eine gemeinsame, zusammengehörige Linie lege. Ganz gleich, wie die letztlich aussieht. Das wird dann nur bedeuten, daß ich zunächst bei mir selber an der Ausrüstungsschraube drehen muß, bevor ich wieder anderen in der Gruppe aktiv unter die Arme greifen kann.

Zitat von: SirraDesweiteren ein 'Ja' für Marktnamen! Sie bereichern unglaublich das Miteinander.
Ja natürlich. Ich muß sagen, daß mich dieser Punkt in jener Intensität echt überrascht hat. Der Deutschritter war für mich bisher reine Darstellung und keine Rolle. Deswegen mußte ich mir meinen Rollennamen ad hoc improvisieren.
Für die Zukunft würde ich nicht nur für einen Rollennnamen, sondern sogar für vollständige Rollen mit sozialem Gefüge und Hintergrund plädieren.

ZitatGab es eigentlich so etwas wie eine Art der hierarchischen Struktur für unserer Gruppe?
Na klar. Nicht sonderlich ausgeprägt und auch relativ flach, aber vorhanden. Im Vorfeld habe ich einen großen Teil der Organisation abgewickelt und dafür gesorgt, daß wir als Gruppe (statt nen Haufen Einzelgänger) auftreten können. Ich hab Leuten mit fehlender Ausrüstung geholfen und Leuten von uns, die nen Schlafplatz brauchten diesen organisiert. Ich hab mich also als Kopf betätigt. Dies gilt auch besonders für den Aufwand in Sachen Ausrüstung, den jeder von uns in unterschiedlichem Maße zu treiben bereit ist.
Vor Ort bin ich als Professritter mit euch als Novizen und Sarjanten gewesen. Ich hab als einziger von uns am Turnier teilgenommen (Micha und Dominic zähl ich hier mal nicht, weil die sich betont aus unserer Darstellung rausgehalten haben) und die meisten von euch sind mir sehr intensiv dabei zur Hand gegangen. Dies hat innerhalb der Rolle meine Position verdammt gestärkt und ich bin sehr erstaut aber auch sehr dankbar darüber.
Effektiv sah das bereits aus, wie ein 9:1 Verhältnis von Gefolge zu ihrem "Ritter".

Zitat von: SirraOb wir die Rollen der Ordensbrüder und-schwestern weiter spielen, ist abhängig vom Wunsch des Einzelnen und sollte in der Gruppe von der Mehrheit befürwortet sein.
Klar, deshalb ist es ja auch wichtig, daß jeder von euch, nicht nur sagt, womit er keine Probleme hätte, sondern auch, was ihr jeweils bevorzugen würdet. ;)

Zitat von: SirraEinzig und allein das:
"an den ihr euch als irgendeine Form von Gefolge anhängen könntet",
bereitet mir gerade Bauchschmerzen. Was genau könnte den "irgendeine Form" genau sein? Also, was für Möglichkeiten stehen einem offen?
Zitat von: Finya in Juni 06, 2011, 22:04:34 NACHMITTAGSWir Frauen im Tross könnten z.B. Köchin, Dienerin, Ehefrau, Dirne, "Kräuterfrau" oder auch einfach Schwester sein. Ich nehme an das es noch mehr Möglichkeiten gibt, so ein Tross in Kriegszeiten hatte schon einiges an Frauen dabei...
Oder auch ne Edeldame? Ich weiß, ihr habt alle den Hang zum Understatement und mögt daher die "einfachen" Rollen. Aber wenn sich wer berufen fühlt, aufwändigere Kleider zu machen und zu tragen (für Frauen gibts sooo viel traumhaftes Zeug), würde ich mich sehr freuen über eine Anverwandte (oder eine solche meines Lehnsherrn) die ich schützen muß. Die könnte dann auch wiederum ne Zofe usw. haben.
Außerdem geht natürlich alles an Rollen, was meinen Haushalt in irgendeiner Weise beschickt (ich bin ja fast schon froh, daß bisher noch keiner auf die Idee gekommen ist, als mein Kammerdiener/in beständig um mich rumzuwuseln und mich mit Fürsorglichkeit fast in den Wahnsinn treiben will). Und Waffengefährten gehen auch immer.
Ich werd mich dabei so gut ich kann ans Lehnsprinzip und die Ständeordnung halten. Hier wird das ganz gut ausgedrückt. Für alle, die keinen Ning Account haben: Die Lehnshierarchie ist von starker und vor allem gegenseitiger Abhängigkeit geprägt. Ein Lehnsherr lebt von seinen Untertanen und diese brauchen seinen Schutz (schlicht weil es nationalstaatliche Autorität, Gerichts und Polizeiwesennoch nicht gab). Alles was ein Untertan zum Ruhme seines Herrn tut, stärkt dessen Ansehen und ermöglicht es, daß dieser die ureigenen Anliegen und Bedürfnisse bei dessen Herrn besser durchsetzen kann. Obendrein färbt auch immer was vom Glanz des Herrn auf seine Leute ab, die sich mit seinem Namen schmücken können. Diese "gottgefällige Ordnung" ist das Rückgrat der feudalen Gesellschaft. Herrenlos zu sein galt als Makel und wurde oft mit Gesetzlosigkeit gleichgesetzt, weswegen fahrende Leute oft auch geringgeschätzt wurden.
Man erkennt das Prinzip gut, wenn man sich die spätmittelalterlichen Bauernaufstände anschaut. Da kämpften Bauern keineswegs für ihre Freiheit von ihren absolutistischen Herrschern. In dieser Zeit sind ein großer Teil der Bauern keine leibeigenen Lehnsbauern mehr sondern Zinsbauern, die über ihr Land gegen Pacht frei verfügen konnten. In den Aufständen kämpften die Bauern vornehmlich für die Rückkehr zur alten Ordnung, weil das für sie wesentlich bequemer und ertragreicher war.
Was ich aber nicht so mag, ist die extrem patriarchalische Rollenverteilung dieser Zeit. Insbesondere wenn ich sehe, was unsere Mädels geleistet haben, bin ich mehr als gewillt da aufzuweichen, was ich kann. Ich werd also immer dafür eintreten die Mädels ausm Abseits rauszuholen. Da müsstet ihr mich gegebenenfalls bremsen, an der Stelle, die euch gefühlt richtig erscheint.
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Dominic

Klingt doch gut :-)

Ich hab gestern Abend übrigens nochmal in "Söldnerleben im Mittelalter" von Gerry Embleton und John Howe geblättert. Dort sind auch Mittelalterliche Heerlager und Troß beschrieben, wenn auch eher in der Epoche des SpäMi angesiedelt. Sie stützen sich mit ihren Aussagen vor allem auch auf historische Quellen wie Bilder, Beschreibungen, Berichte, Erlasse und Ausrüstungslisten. Ein großer Teil der Frauen im Troß eines Heeres waren u.a. auch sogenannte "Jungfern", also unverheiratete junge Frauen, die die "Mädchen für alles Aufgabe" wahr nahmen und sich um alles was eben so anfiel gekümmert haben. Sei es bei kochen helfen, Waffen pflegen, Lager herrichten, Kleidung flicken, dem Schmied zur Hand gehen, Waren verkaufen (Marketender, Bier, Weinausschank, Essensausgabe) und einige werden sich sicherlich auch dem wohl ältesten Gewerbe der Menschheit gewidmet haben, wenn auch nicht offiziell, denn in einem Heerwurm galt strenge Disziplin und nicht selten leitete ein kirchlicher Würdenträger sogar das Unternehmen.
Im allgemeinen Leben gab es wohl Frauen, die quasi als Sklavinnen ihres Ehemannes ihr Leben fristeten, aber auch andere, die (vor allem im Bildungsbürgertum) zu beträchtlichem Ansehen und Reichtum und Einfluss kamen. Sei es als reiche Kaufmannswitwe oder als Verwalterin des Ladens (der Mann arbeitete in der Werkstatt und sie stand im Laden und verkaufte das Zeug und schmiss die Kasse und den Haushalt). Im Kriegsfalle standen die Frauen den Männern in Entschlossenheit kaum nach. Schließlich wussten sie was ihnen bei einer Niederlage blühte. So halfen sie aktiv mit bei der Verteidigung (Pech kochen, Pulverfässer heranschaffen, Waffen verteilen, Wasser bereitstellen) und einige beteiligten sich sogar aktiv am Kampf als Bogenschützen oder unter dem einfachen Fußvolk. Hier aber nur in den seltensten Fällen auch in Rüstung. Im Buch steht nur ein Beispiel einer adeligen Dame, die wohl auch in Rüstung zu Pferde mit in die Schlacht zog.

Ich muss übrigens meine Aussagen oben zu dem Fürstgefolge korrigieren. Das war wohl etwas zu hoch gegriffen. Das aufgelistete Gefolge fand man eher bei einem niederen Landadeligen oder so. Ein Fürst hatte ja eher sein eigenes Heer dabei. :)

Dies alles soll euch zur Anregung dienen. Viel Spaß! :-)
Es ist kein Narr, der Possen reißt und auch kein Narr, der Unsinn spricht. Der wahre Narr ist der, der meist, nur staunt und blinden Glaubens ist.
- Eichenschild

Pappa Bear

Daer Unterschied zwischen Tross und Gefolge ist eigendlich nicht so schwer^^

Gefolge: Ziehen mehr oder weniger Freiwillig mit ihrem selbst gewählten oder feudal vorgestezten Herren
Zum Gefolge zählen auch Berater und Leibdiener, Familienangehörige und "Freunde". (bsp.: Artur und die Tafelrunde)
Tross: Dienstleute, Knechte, Tagelöhner... also schlicht die Arbeiterklasse

Wenn ein Fürst seine Armee mitbringt steig entsprechend auch sein Tross

Die theoretische Hierarchie auf Elsterberg war diesbezüglich Gemäß dem Ordensaufbau und Feudalsystem:
Zentrale figur Captain (Ordensritter, Deutscher Orden)
Gefolge: Ich, (Ordensritter, Johanniter) da ich innerhalb meiner Rolle zugereist bin und mich dem Gastrecht unterworfen habe.
Tross: Die Familiare und Serjanten...

Gut soviel erstmal dazu

Zum wie weiter...
Ich für meinen Teil möchte nicht wirklich meinen Wappenrock wieder ablegen. Ich habe mich durchaus wohl gefühlt.
Nur kann ich dies auch gänzlich ohne das es für euch von Relevanz sein muß, da ein Johanitterbruder durchaus auch alleine oder mit sehr kleinem Tross umhergezogen ist.
Aber auch hier bietet sich eine Möglichkeit an das Thema das Captain aufgebaut hat zu erhalten ohne die Gruppe zu zerschlagen oder komplett umzuordnen. Einfach aufgrund der anderen Struktur der Johanniter, welche auch auf Kräfte zurückgegriffen haben die nicht dem Orden angehörten wie z.Bsp. Söldner... usw. Selbst die Religion war diesbezüglich nicht relevant da der Orden erst 1555 rein Christlich wurde.
Wer also nicht in die Rolle eines Ordensmitgliedes schlüpfen möchte hätte also hier eine Ausweichmöglichkeit. Der Haken daran ist der das die Unterstützung bei der Rolle evtl schwierig wird.

Bearige Grüße
Der Weg Zur erleuchtung führt immer zum Ziel. Aber Vorher macht er dich WAHNSINNIG!


Lebe lang, liebe süß, stirb FLUFFIG!!!!!!!

Finya

Moin,

och wenn wir das mit dem Ritter machen, hätte ich auch nicht wirklich ein Problem damit eine Adlige zu spielen. In dieser Hinsicht rüste ich schon ganz langsam auf. ;)

Siehe: http://www.fomori.de/blog/wp-content/uploads/2011/06/Thorlanddame.jpg

Die gute Frau ist noch deutlich ausbaubar und gewandungstechnisch fehlt da noch einiges, aber ich arbeite daran ;).

Losgelöst davon was wir als Grundkonzept nehmen, bin auch ich stark dafür das wir uns einen Hintergrund zu den "Charakteren" überlegen und uns entsprechende Namen ausdenken.

LG Jana
Everything is better with pirates!

Captain

Bevor wir uns allzu sehr in diese Richtung auslassen, sollten wir erstmal die grundlegende Richtung geklärt haben, oder? ;)

Maja sagte übrigens, daß sie eigentlich nciht so in die Religions-Materie einsteigen will und daher die Ritter Truppe bevorzugen würde.
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Dominic

#13
Zitat von: Pappa Bear in Juni 07, 2011, 13:40:54 NACHMITTAGS
Daer Unterschied zwischen Tross und Gefolge ist eigendlich nicht so schwer^^

Gefolge: Ziehen mehr oder weniger Freiwillig mit ihrem selbst gewählten oder feudal vorgestezten Herren
Zum Gefolge zählen auch Berater und Leibdiener, Familienangehörige und "Freunde". (bsp.: Artur und die Tafelrunde)
Tross: Dienstleute, Knechte, Tagelöhner... also schlicht die Arbeiterklasse
Tut mir leid dir zu widersprechen aber das kann ich nicht ganz so unkommentiert stehen lassen.
Wie ich schon vorher zum Gefolge zitiert habe:
Zitat von: sQeedy in Juni 06, 2011, 22:31:36 NACHMITTAGS
Eventuell könnte der entsprechende Eintrag bei Tante Wiki etwas Licht ins Dunkel des Gefolges bringen. Darin heißt es:
ZitatGefolge (Gefolgschaft, bei den Langobarden Gesinde) war bei den Germanen eine freiwillige, durch Treueid gefestigte Vereinigung erprobter Männer und aufstrebender, wehrfähiger Jünglinge um einen charismatischen oder berühmten Führer, meist einen Gaufürsten, König oder Herzog. Der Eintritt in eine Gefolgschaft (lateinisch: comitatus) tat der Ehre und Freiheit keinen Abbruch, so dass selbst Söhne angesehener Familien in solche Dienste traten.

In der Schlacht kämpfte das Gefolge wetteifernd unter dem Dienstherrn. ...
Und so weiter. Kann man insgesamt ja oben nachlesen. Wichtig ist, dass das Gefolge aus freiwilligen Leuten bestand, die auf Ruhm und Ehre und Geld aus waren und deshalb dem Fürst (o.ä.) gefolgt sind und ihn AKTIV im Kampf unterstützt haben. Dabei profitierten beide Seiten voneinander.

Zum Tross gibt Tante Wiki auch bereitwillig Auskunft:
ZitatIm Dreißigjährigen Krieg gehörten zum Tross (Bagage) vor allem die Familien der Soldaten, die der Armee hinterherreisten und für die Versorgung der Soldaten zuständig waren (Logistiker, Ingenieure, Ärzte, Handwerker, Marketender u. Feldgeistliche) sowie viele andere Zivilpersonen. Dazu kamen oft Flüchtlinge, Marodeure und Prostituierte; zwischen den Menschenmassen wurden oft ganze Herden von Nutztieren bewegt. Der zivile Anhang eines deutschen Landsknechtsheeres wurde vom sog. ,,Hurenwaibel" verwaltet; meist überstieg die Größe der Bagage die der kämpfenden Truppe um ein Vielfaches. Es konnte vorkommen, dass eine 1000-köpfige Armee von 500 Frauen und 300 Kindern begleitet wurde.
Im Gegensatz zum Gefolge bestand der Troß also aus "Anhang" des Herren und seines Gefolges. Samt und sonders Zivilisten. Alle die irgendwie nötig waren um das ganze Unterfangen Feldzug in Bewegung zu halten. Auch eben Frauen und Kinder des Gefolges zählten dazu, ebenso übrigens auch wie Schaulustige die ein Weilchen mitzogen.

Zitat von: Pappa Bear in Juni 07, 2011, 13:40:54 NACHMITTAGSDie theoretische Hierarchie auf Elsterberg war diesbezüglich Gemäß dem Ordensaufbau und Feudalsystem:
Zentrale figur Captain (Ordensritter, Deutscher Orden)
Gefolge: Ich, (Ordensritter, Johanniter) da ich innerhalb meiner Rolle zugereist bin und mich dem Gastrecht unterworfen habe.
Tross: Die Familiare und Serjanten...
Sofern du Silvio freiwillig gefolgt bist und ihm kämpfend zur Seite stehen wolltest, dann ja. Solltest du dich einfach angeschlossen weil du mehr oder weniger auf eigene Faust dein Ding machen willst aber "das Umfeld" günstig ist, dann gehörst du zum Tross. Von einigen Familiaren und Serjanten würd ich sogar mal behaupten, dass diese eher in Silvios Gefolge gehörten, da sie ihm aktiv folgten, wegen ihm dort waren und darauf aus waren seinen Ruhm und sein Ansehen zu steigern und davon zu profitieren. Einige haben ihn auch aktiv im Kampf unterstützt, wie ich gesehen habe. Aber das muss jeder für sich wissen wohin er sich zählt. Sicher ist, dass Köche, Handwerker, Fuhrleute, Frauen und Kinder, etc. hauptsächlich zum Troß zählten. Alle die bei euch eine Waffe in der Hand hatten könnten sich zum Gefolge Silvios zählen. Ihr solltet dann aber auch immer mit eurem Herrn kämpfen sobald dieser zur Waffe greift. :)
Es ist kein Narr, der Possen reißt und auch kein Narr, der Unsinn spricht. Der wahre Narr ist der, der meist, nur staunt und blinden Glaubens ist.
- Eichenschild

Captain

Äh, auf den Orden würde ich diese Begriffe so nicht so recht anwenden, weil dort eben der Orden als übergeordnete Instanz wirkt und dadurch das Lehnssystem in diesem Bereich keine Rolle spielt. Obendrein halte ich es in keiner Weise für nötig und sinnvoll ne scharfe Abgrenzung zwischen den beiden Begriffen Gefolge und Tross zu ziehen, denn darum soll es hier nicht gehen. Die Frage ist immer noch "wie soll es weiter gehen?" und wenn in diesem Zusammenhang Möglichkeiten aufgezeigt werden, welche Rollenprofile gute Ansätze bieten, passt das. Aber sich darüber schtreiten ob dieses oder jenes Rollenbild jetzt zwingend zum Tross oder zum Gefolge genannt werden muß, halte ich im gegenwätigen zeitpunkt für müßig und sogar störend. Ich hoffe ihr könnt dies respektieren.
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