Für und Wider von Einladungscons

Begonnen von Olaf Gunnarsson, März 25, 2008, 15:45:14 NACHMITTAGS

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Dureknight

Zitat von: Dorodin in März 26, 2008, 15:42:53 NACHMITTAGS
Mein Problem bei derartigen Cons liegt darin, daß meist Spieler und nicht Charaktere ausgeschlossen werden, selbst wenn diese dann bereit sind sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten, soweit wie es nur irgend geht zu verbiegen.

Nun, ich beziehe mich auch ganz klar darauf, Spieler auszuschließen bzw. einzuladen. Wenn ich einen Charakter nicht haben will, den Spieler aber schon, dann kann ich den Spieler ja bitten, mit einem anderen Char zu kommen (sogar am Drachenkeller, welcher sicherlich immer das Gegenteil eines Einladungscons war, schon mehrfach geschehen). Nein, ganz klar, wenn ich Einladungscons mache, dann will ich Spieler ausschließen, weil ich bestimmte Spielertypen nicht haben will.

Oder habe ich dich jetzt falsch verstanden?

Zitat von: Dorodin in März 26, 2008, 15:42:53 NACHMITTAGS
Das ganze wird dann unter dem Deckmantel ich will "gutes Rollenspiel fördern" verpackt, wobei dort Eigen- und Fremdeinschätzung oft weit auseinander gehen.

Nun ja, der Begriff gutes Rollenspiel ist sicherlich immer gefährlich (d.h. arrogant), weil er voraussetzt, dass es sowas wie richtig oder falsch gibt. Natürlich ist für mich richtig, was ich gut finde, aber wenn man von "gutem Rollenspiel" spricht hat das immer den Beigeschmack einer Absoluteinschätzung. Ich versuche deswegen meistens lieber von unterschiedlichen Spielstilen zu sprechen.

@ Tilion: Dann verteidigt euch!  :-)
Don't argue with idiots.
At first they take you down to their level,
and then beat you with their experience.

Captain

Zitat von: Schwankus in März 26, 2008, 13:36:23 NACHMITTAGSWie gesagt, Captain, fragen kostet nix.
Ja, klar. Nur um fragen zu können muß man von dem Event WISSEN. Ich hab schon des öfteren erlebt, daß DIESE Info den Dunstkreis der Eingeweihten nur langsam und zögerlich überschreitet. Man muß mindestens mit jemandem zu tun haben, der eingeweiht ist.
Zitat von: Dorodin in März 26, 2008, 15:42:53 NACHMITTAGSMein Problem bei derartigen Cons liegt darin, daß meist Spieler und nicht Charaktere ausgeschlossen werden, selbst wenn diese dann bereit sind sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten, soweit wie es nur irgend geht zu verbiegen.
Korrekt. Es sind ja auch Spieler die angeschrieben werden.
Wenn ein Spieler jahrelang den selben Charaktertypus spielt (wie es häufig so ist), hat er auf Einladungscons keine Chance, mal was ganz anderes anzufangen. Jemand der immer nen wilden Barbaren gespielt hat, wird sicher nicht so ohne weiteres auf nen Gelehrten Con eingeladen.

Ich erkenne durchaus die Vorteile von dem Konzept, aber ich schaffe es über den Tellerand zu schauen und die Nachteile zu entdecken.
Spielertyp nach Robin D. Laws: Storyteller 100%, Method Actor 92%, Tactician 75%, Specialist 50%, Butt-Kicker 50%, Casual Gamer 12%, Power Gamer 0%
NSC-Code: LE+MP-ST-FF0KO+!AG+IN0RR-!AT/PA+!EP0GP0PSI-MTF0PAIN-HdR-I

Dorodin

Solche Ausschlüsse gibt es auch auf offenen Cons, nämlich dann wenn sich Spieler daneben benehmen. Das ist kein Grund für einen Einladungscon.

Ich sag nur das die Auswahlkriterien bisweilen recht seltsam sind. Teilweise sind sie so seltsam, daß andere für ähnliche Auswahlkriterien vor Gericht erscheinen müssen.

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,543245,00.html

Schwankus

#18
Ich seh das Problem nicht, wie Dureknight bereits sagte ist ja der Hintergrund eines Einladungscons, dass bestimmte Spieler nicht eingeladen werden. Und das ist nunmal Privatsache der Orga, nicht einklagbar. Ganz ehrlich: Jeder kennt sicher Spieler die er ums Verrecken nicht ausstehen kann als Person, völlig egal welchen Charakter die spielen. Wenn also eine Orga auf einem privat veranstalteten Con jemanden ausschliesst ist das völlig verständlich. Wenn Jemand ne große WG-Party schmeissen will, läd er ja auch nicht jeden ein sondern erstmal die, mit denen er sich auch amüsieren will. Das ist bei Cons kein anderer Maßstab. Und da in einem Con auch deutlich mehr Arbeit steckt, als in der Organisation einer Party, dann möchte man auch, das alles klappt. Da sagt man dann: Ich will Freddy, der ist für den Plot wichtig, und Ole der muss Lead-NSC sein, gibt keinen besseren für die Rolle. Aber Tina wollen wir eher nicht, die fällt alle 30 Minuten in eine Outtimeblase, ist ständig besoffen und ignoriert Intimekonsequenzen am laufenden Band.

Ich glaube das Problem ist, dass man es eben nicht auf sich beruhen lassen kann, dass ein solcher Con stattfand und man nicht eingeladen war, sich gekränkt fühlt.

Auch muss man tatsächlich zwischen halboffenen und geschlossenen Einladungscons unterscheiden. Geschlossene waren z.b die zwei/drei Heidelarps in Dresden, die einer sehr kleinen Gruppe nur zugänglich waren, LARP-Freundeskreis eben. Da WOLLTE man als Orga aber auch nicht mehr Leute dabeihaben. Halboffene dagegen gabs auch, da konnte man auch als nichteingeladener anfragen. Und während erstere natürlicherweise nicht bekannt gemacht werden, kann man von letzteren durchaus was mitkriegen. Siehe letzter LARPmeistergildecon.

@Dorodin: vielleicht traut sich die Orga auch einfach nicht dem ausgeschlossenen Spieler zu sagen: wir halten dich für 'nem dummen Spinner, und bemühen daher irgendwelche halbgaren Begründungen. Den Spiegel-Link halte ich in diesem Zusammenhang übrigends für mehr als gewagt.

E=mc²+3w6

Katharina


Dureknight

Schwankus, ich muss dir mal wieder in allen Punkten Recht geben.

@Captain: Ich will ja gar nicht sagen, dass Einladungscons keine Nachteile haben. Alles hat vor und Nachteile. Ich will nur das Konzept verteidigen, da ich in der Diskussion am Anfang ein wenig die Tendenz gesehen habe, Einladungscons als unfair und deren Organisatoren als beschränkt und intolerant darzustellen (überspitzt formuliert). Dagegen wollte ich mich wenden.

@Dorodin: Keine Ahnung was für einer krassen Orga du über den Weg gelaufen bist, aber wenn du sie mit der NPD vergleichst muss es ja echt heftig gewesen sein.
Don't argue with idiots.
At first they take you down to their level,
and then beat you with their experience.

EisKater

mal ehrlich, um einen spieler auszuschließen zu können braucht man kein doch einladungscon. es geht doch dabei eher darum mehrere spieler auszuschließen, oder anders ausgedrückt einen erwünschten kern einzuschließen. ich will nicht damit abstreiten, dass es im einzelfall durchaus sinn ergibt einen spieler auszuschließen.

nehmen wir mal an orga 1 schließt spieler a,b und c bei einer con aus. sollte es nun dazu kommen, was nicht immer der fall sein wird, dass spieler a eine con veranstalltet könnte er nun einfach mal spieler aus der orga 1 ausschließen. man sollte da neid als triebkraft nicht unterschätzen. das würde bis zu einem gewissen grad sicherlich die spielerschaft spalten, es bilden sich lager. das hat einerseits nichts mehr mit dem grundkonzept "zusammen spielen" zu tun und ist andererseits gewiss nicht erstrebenswert.
es gibt sicherlich immer wieder pannen auf cons. meiner meinung nach sollte das aber nicht dazu führen, spieler auszuschließen welche nicht so begabt wie andere sind, geschweige denn sich nur noch auf einen teil der spieler zu konzentrieren. ich kann mir gut vorstellen, dass mit der einschränkung bezüglich erwünschter spieler auch ein teil dessen verloren geht, der ein con interessant macht. man erkauft sich damit vieleicht unter umständen die perfekte con, gleicht aber damit nur noch einem autor, keinem dirigenten mehr.

ich finde die einstellung traurig, weil "unpassende" menschen lieber ausgeschlossen werden, als sich mit ihnen zu beschäftigen. es trifft in dem ramen eines einladungscons eben nicht nur einen, sondern viele.
Unschuldig brennt am besten!

Schwankus

Na unerwünschte Spieler ausschliessen, und andere besonders einzuladen sind zwei Seiten derselben Medaille.
Nur kommt wenn, von ersteren der stärkere Protest.

Grüppchen und Lagerbildung hats dabei doch ohnehin schon. Die sächsische LARPszene bildet da keine Ausnahme.

mfg Marc
E=mc²+3w6

Ruadriel

@Schwankus: Danke. Wie so oft ganz deiner Meinung.

Die vorgebrachten scheinbaren Gegenargumente zu Einladungscons sind ziemlich schwach und ziehen nicht wirklich.

@Captain: Setzt du wirklich ernsthaft voraus, daß eine Orga die gesamte LARP-Szene Deutschlands mit all ihren Spielern kennt und dementsprechend einlädt? Ziemlich utopisch, somit zieht das Argument nicht. Und wie bereits mehrfach gesagt, fragen kostet nichts. Die meisten Einladungscons stehen auch im Larpkalender.

@EisKater: Wenn ein Spieler mit einer Orga unzufrieden ist, geht er nicht mehr hin. Warum sollte eine Orga sich dieses Recht nicht auch vorbehalten, indem sie störende Spieler und solche, deren Spielkonzept mit denen der Orga nicht konform gehen, eben ausschließt?
Wenn man dann so unreif sein sollte und das als Anlaß nimmt, andere runterzumachen, bestärkt das nur meine Meinung der Larp-Szene...
Egal, was viele sagen: Larper sind eben KEINE große Familie, das ist völlig illusorisch und selbstverliebt.


Lauriel

Zitat von: Ruadriel in März 26, 2008, 18:22:00 NACHMITTAGS
Wenn ein Spieler mit einer Orga unzufrieden ist, geht er nicht mehr hin. Warum sollte eine Orga sich dieses Recht nicht auch vorbehalten, indem sie störende Spieler und solche, deren Spielkonzept mit denen der Orga nicht konform gehen, eben ausschließt?

genau so ist es.
jeder spieler trifft eine auswahl und hat kriterien, nach denen er sich veranstaltungen auswählt, die er besuchen möchte. zu sl's, deren veranstaltungen vielen nicht gefallen, kommen eben auch nicht so viele leute.
auch die sl möchte an den organisierten veranstaltungen spaß haben, also warum bitte sollte sie sich mit spielern abgeben, die nicht ins spiel passen oder einfach nur fürchterlich anstrengend sind, ohne etwas dafür bieten zu können?

wir machen es z.b. auch so, daß jederzeit anfragen an uns gerichtet werden können, wir uns aber eben auch die freiheit nehmen, personen abzulehnen, die wir uns bei vampire nicht vorstellen können oder mit denen man sowieso nicht vernünftig arbeiten kann. unser gutes recht, wie ich finde, da wir auch ohne dadurch bedingten zusatzstreß schon genug organisatorischen aufwand haben.
die rückmeldungen dazu sind bisher nur positiv, und wer sollte sich auch beschweren - doch letztlich höchstens die, die man eben nicht zuläßt...
Die Philosophie ist ein Kampf gegen die Verhexung unseres Verstandes durch die Mittel unserer Sprache.
~ Wittgenstein, PU:109 ~

www.maskerade-dresden.de

Aelfstan

Ich denke, es ist das gute Recht von Organisatoren, ihre Veranstaltung mit Teilnahmebeschränkungen zu versehen, ganz wie sie es für richtig halten, immerhin haben sie ja die ganze Arbeit. Klar hat man bei Einladungscons weniger Sorgen und mit hoher Wahrscheinlichkeit ein schöneres Spiel, dank homogener Spielerschaft. Andererseits ist es natürlich auch ganz reizvoll, mal ganz andere Spielauffassungen und Spieler kennenzulernen, auf offenen Cons. Neben vom eigenen Konzept absolut abweichenden Sachen trifft man auch immer wieder auf positive Überraschungen und bekommt ein paar Anregungen...

Stefan
Genie ist nicht nur einfach Licht, sondern vor allen Dingen beständiges Wahrnehmen des uns umgebenden Dunkels, aber seine normale Feigheit besteht darin, sich im eigenen Glanze zu sonnen und, solange dies möglich ist, nicht über dessen Grenzen hinauszuschauen.

Stanislaw Lem

Olaf Gunnarsson

Die Grenzen sind natürlich fließend.

Ich freue mich ja auch, wenn ich auf eine Con persönlich eingeladen bin, die darauf ausgerichtet ist, dass eine Story sich unter anderem speziell oder im weiteren Sinne um meinen Char dreht. Und ich sehe auch ein, dass manche Orgas ihre Kampagnen so spezifisch gestalten möchten, dass es keinen Sinn machen würde, das Ganze als offizielle Con auszuschreiben. Nur wenn letzteres der Fall ist, muss selbstredend von SL-Seite damit gerechnet werden, dass sich Spieler - und vor allem Chars - unterschiedlichster Coleur einfinden.

Und ich hoffe mal, dass es weiterhin viele solcher "offenen" Cons geben wird.
Wer behauptet, LARP sei albern, hat noch nicht erkannt wie lächerlich die Realität ist.
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LARP is not just a hobby - it's a passion.

Dorodin

Ok, kurz zur Geschichte, die ich meine:

Samu liest von einer Con, die in einem Forum öffentlich beworben wird. Es ist ein Magierakademiecon, auf den nur Magier gehen dürfen, damit die Magie voll zur Geltung kommt. Samu spielt normalerweise einen Sarazenenkrieger, denn Samu ist schwarz. Trotzdem wollte er schon immer mal eine Magierakademie sehen, um zu kucken wie das so zugeht. Deshalb schreibt er die Orga an und fragt, ob er als NSC kommen kann, damit er falls er nicht zum Magier taugt, einfach als Hilfspersonal an der Akademie spielen kann. Diese antwortet ihm daraufhin, daß alle NSC Plätze schon vergeben sind.
Einige Wochen später stolpert Samu wieder über den Einladungsthread, der Magierakademie, weil jetzt der Dieter in dem Thread geschrieben hat, daß er noch nie Magier gespielt hat und das gern mal ausprobieren würde. An Dieters Foto und auch an seinem Namen erkennt man leicht, daß Dieter weiß ist. Plötzlich antwortet die SL in dem Forum, daß es doch ganz toll wäre, wenn der Dieter das mal ausprobieren würde und das man sich ja auch vorher mal treffen könnte, um aus dem Dieter nen ordentlichen NSC Magier zu machen.
Der Samu ist natürlich jetzt verwirrt, weil ihm ja geschrieben wurde, daß die Con voll ist. Deswegen hakt er mal im Forum nach. Kurz nach ihm meldet sich der Ubunta, der auch schwarz ist, und äußert ebenfalls seinen Unmut, weil er die selbe Absage wie Samu bekommen hat.
Daraufhin erklärt die Orga, man habe schon genügend schwarze Spieler und wolle jetzt nur noch weiße Spieler haben. Gut sagt sich der Samu, wenn es die Rolle erfordert spiele ich auch nen weißen und schreibt im Forum, daß er sich auch komplett weiß schminken würde und sich die Lippen rot malt und alles tut, damit er als weißer durchgeht. Trotzdem sagt ihm die Orga, daß er nicht weiß sein kann und deswegen nicht zur Con kommen darf.


Entscheidet selbst, wie weit der Vergleich hergeholt ist.

Zelda

@Dorodin: :roll: Dieses Beispiel hervorzubringen, passt nicht wirklich, denn hier scheint es um einen rassistischen Hintergrund zu gehen! Ob es wirklich so ist, sei mal dahin gestellt. DENN ANDRERSEITS: Stell Dir vor, der Schwarze wäre eine Frau und weiß gewesen und die Orga sagt, dass sie schon genug weibliche NSC hat und jetzt nur noch männliche sucht. Klar die Dame könnte evt. mit mit Schminke und nachgestellter Stimme auch einen Mann spielen, aber mal ganz ehrlich, wenn ich einen Mann suche, schaue ich solange bis ich einen gefunden habe, denn die Frau wäre zweite Wahl als NSC! Das hat wenig mit der Benachteiligung eines Geschlechtes (bzw. in Deinem Fall mit der Hautfarbe) zu tun, sondern eher, dass die Orga ihren Vorstellungen der NSC so nah wie möglich OHNE viel Aufwand betreiben zu müssen. Was meinst Du wie krass wir unserere Haupt-NSCs aussuchen.

In diesem Sinne ist das Beispiel nicht unbedingt zielführund für diese Diskussion. Außerdem die meisten ausgeschriebenen Cons sind offene Cons, so dass weiterhin gewährleistet ist, dass alles "schön bunt" zugehen kann. Ich für meinen Teil habe langsam genug von alles schön bunt, weil es einfach mal tierisch nervt und sich das Larp von dem entfernt, warum ich es spiele. Will sagen: Bunt haben wir zu 90% und Ton in Ton zu 10%. Hier muss sich also niemand aufregen, dass durch Einladungscons die Larpwelt eingeschränkt wird! 
Elfen = 100% toll!

Captain

#29
*g* ich weiß wurauf es sich bezieht und gebe dem Doro da durchaus recht. Der Vergleich ist natürlich ziemlich provokant aber dafür auch sehr deutlich.

Natürlich ist es das Recht einer jeden Orga die Spiel- und Teilnahmeregeln nach belieben festzulegen Wo kämen wir hin wenn dem nicht so wäre. In diesem Faden geht es aber um das philosophische für und wieder einer bestimmten Andemldungsweise, oder sehe ich das falsch?
Ziemlich viele hier argumentieren damit, daß es darum geht, unliebsame Gestalten auszuschließen. Das Verfahren 'Einladungscon' ist aber eines das bestimmte Leute einschließt und keines das bestimmte Leute ausschließt. Es mag wie dasselbe nur von unterschiedlichen Seiten aussehen, praktisch ist dem aber nicht so.

Mal aus meiner Arbeitspraxis gesprochen: Wenn ich nen Wortfilter programmiere, weil ein Eingabefeld für ganz bestimmte Inhalte vorgesehen ist, dann gibt es zwei Vorgehensweisen. Ich kann entweder bestimmte Worte verbieten oder ich kann nur bestimmte Worte zulassen (erkennt man die Analogie). Das scheint im ersten Moment vollkommen gleichwertig zu sein. Aber dann werden Worte eingegeben die weder auf der einen noch auf der anderen Liste stehen. Das Verfahren das nur bestimmte Worte zuläßt schließt das unbekannte Wort aus. Das Verfahren das nur bestimmte Worte verbietet würde das unbekannte Wort zulassen.

Das Argument, man könne ja fragen, ob man zum Einladungscon auch kommen darf halte ich für fadenscheinig. Wenn man von dem Con nicht erfährt, weil man die nötige Beziehung nicht hat, kann man auch nicht fragen. Und wenn man diese Beziehung hat, braucht man für gewöhnlich nicht fragen.


Ich sehe die Gefahr, daß es langfristig immer mehr Cons Einladungscons werden und immer weniger offene Cons gibt. Und das wäre für eine Entwicklung der Larp-Szenerie katastrophal.

Zitat von: Zelda in März 27, 2008, 10:09:08 VORMITTAG@Dorodin: :roll: Dieses Beispiel hervorzubringen, passt nicht wirklich, denn hier scheint es um einen rassistischen Hintergrund zu gehen! Ob es wirklich so ist, sei mal dahin gestellt. DENN ANDRERSEITS: Stell Dir vor, der Schwarze wäre eine Frau und weiß gewesen und die Orga sagt, dass sie schon genug weibliche NSC hat und jetzt nur noch männliche sucht. Klar die Dame könnte evt. mit mit Schminke und nachgestellter Stimme auch einen Mann spielen, aber mal ganz ehrlich, wenn ich einen Mann suche, schaue ich solange bis ich einen gefunden habe, denn die Frau wäre zweite Wahl als NSC! Das hat wenig mit der Benachteiligung eines Geschlechtes (bzw. in Deinem Fall mit der Hautfarbe) zu tun, sondern eher, dass die Orga ihren Vorstellungen der NSC so nah wie möglich OHNE viel Aufwand betreiben zu müssen. Was meinst Du wie krass wir unserere Haupt-NSCs aussuchen.
In Dorodins speziellen Fall GING es um geschlechtsspezifische und vor allem um Körperbau Kriterien. Der Vergleich ist nicht soo weit hergeholt finde ich. Er hat ihn nur in einen Punkt gezogen an dem der durchschnittliche Deutsche empfindlich reagiert.

ZitatIn diesem Sinne ist das Beispiel nicht unbedingt zielführund für diese Diskussion. Außerdem die meisten ausgeschriebenen Cons sind offene Cons, so dass weiterhin gewährleistet ist, dass alles "schön bunt" zugehen kann. Ich für meinen Teil habe langsam genug von alles schön bunt, weil es einfach mal tierisch nervt und sich das Larp von dem entfernt, warum ich es spiele. Will sagen: Bunt haben wir zu 90% und Ton in Ton zu 10%. Hier muss sich also niemand aufregen, dass durch Einladungscons die Larpwelt eingeschränkt wird!
Tja, ICH gehe davon aus, daß man 90% der Einladungscons nur nicht mitbekommt. Daher kannst du nicht sagen daß die Mehrheit der Cons offen sind.
Spielertyp nach Robin D. Laws: Storyteller 100%, Method Actor 92%, Tactician 75%, Specialist 50%, Butt-Kicker 50%, Casual Gamer 12%, Power Gamer 0%
NSC-Code: LE+MP-ST-FF0KO+!AG+IN0RR-!AT/PA+!EP0GP0PSI-MTF0PAIN-HdR-I