Engagement für das LARP

Begonnen von Dureknight, Oktober 15, 2007, 23:27:02 NACHMITTAGS

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Tilion

Zitat von: Dureknight in Oktober 15, 2007, 23:27:02 NACHMITTAGS
Was das Nachwuchsproblem angeht, so sehe ich es so, dass nicht zu wenige Neueinsteiger da sind, sondern eher zu wenige engagierte Neueinsteiger - weniger auf Dresden bezogen, sondern vielmehr überregional. (Tatsächlich ist es in DD wahrscheinlich deutlich besser als in weiten Teilen des Restes der Republik.) Ich habe ein wenig das Gefühl, dass Cons wie Mythodea oder Drachenfest die Leute zu Konsum-Rollenspielern erziehen und das eigene Engagement leidet. Die Szene heute ist nicht mehr diesselbe als vor 5 Jahren, und ich finde das schade. Das ist der Punkt, wo man m.A. nach was tun müsste, und nicht bei der breiten Bevölkerungsmasse.

Kann ich nur unterschreiben, vor allem leidet das Flair auf solchen kommerziell ausgelegten Cons (mal abgesehen davon, dass die Conbeiträge ganz schön in die Höhe gestiegen sind). Ich denke aber mal, dass diese Konsumentenhaltung ein generelles gesellschaftliches Problem ist und das das Hobby in den letzten Jahren (LotR-Filmen und LARP-Zeit) sei Dank einen viel größeren Zulauf hat als je zuvor. Mit mehr Leuten kommen halt auch mehr "Durchschnittsbürger" zum LARP und der Durchschnittsbürger ist halt ein Konsument, willkommen im Kapitalismus. (Sorry für die zynische Bemerkung).

Neee aber mal im Ernst: es ist auch schwierig, ein gutes Con zu machen. Ich war in meinen sechs LARP-Jahren auf einigen Cons gewesen, wo die Orga nicht die Bezeichnung Orga verdient hätte und ich mich ums verschwendete Geld geärgert hatte. Ein Con bedeutet viel Arbeit. Und wenn man auch och selber berufstätig ist, artet das in Stress aus. ich will nicht rumheulen sondern nur anmerken, dass ich verstehen kann, warum viele kein eigenes Con auf die beine stellen können und wollen.

Was unseren Elbenwald betrifft: mehr als 20 SC für ein ambientereiches Elbenurlaubscon mit Ploteinlagen werde ich mich nicht hingeben. :)

SqiSch

Ein larp zu veranstalten, mit mehr als 60 mann artet wirklich sehr schnell in stress aus.
Wenn man kein gutes "team" hat auf das man sich verlassen kann, ist die orga mal schnell überfordert und kommt garnicht mehr klar.

Und wenn bei einem solchen event mal was schiefgeht (schlechtes wetter und dadurch unmotivierte nscs, zu viele tote, ..) ist man bei den spielern mal ganz schnell unten durch.

Aber das ein Larp eigentlich veranstaltet wird, um Spielern die möglichkeit zu geben, sich AKTIV einzubringen und nicht nur auf den plot bzw. die untoten wellen zu warten ist vielen inzwischen nicht mehr klar.

Aelfstan

Zitat von: SqiSch in Oktober 31, 2007, 13:05:31 NACHMITTAGS
Aber das ein Larp eigentlich veranstaltet wird, um Spielern die möglichkeit zu geben, sich AKTIV einzubringen und nicht nur auf den plot bzw. die untoten wellen zu warten ist vielen inzwischen nicht mehr klar.

Da hast du mir aus der Seele gesprochen. Für die Orga kann es schon ziemlich frustrierend sein, wenn Spieler kaum versuchen selbst aktiv in den Plot hinein zu spielen. Beim Silbermark 1 hat mich das ziemlich frustriert:
- 3 bei einem "Ritualunfall" verstorbene Magier werden von keinem der 80 Spieler untersucht (tragen Schriftstücke und Ritualanleitungen bei sich) und die Leichen dann einfach verbrannt.
- Die Geschichte der Dryade liegt in der Bibliothek für jeden zugänglich, wird aber nicht gelesen, genausowenig wie die alten Königslegenden und die Erklärung für eine magische Barriere in der Burg (Tagebuchfragment). Tja...
Genie ist nicht nur einfach Licht, sondern vor allen Dingen beständiges Wahrnehmen des uns umgebenden Dunkels, aber seine normale Feigheit besteht darin, sich im eigenen Glanze zu sonnen und, solange dies möglich ist, nicht über dessen Grenzen hinauszuschauen.

Stanislaw Lem

Schwankus

Das klingt nach wahrem Gelehrtenmangel ! Und das, obwohl ich festgestellt habe, dass es deutlich mehr davon gibt, als erwartet, wenn ich irgendwo mitmache. ;)

mfg Marc
E=mc²+3w6

Dureknight

Zitat von: Schwankus in Oktober 31, 2007, 15:43:45 NACHMITTAGS
Das klingt nach wahrem Gelehrtenmangel ! Und das, obwohl ich festgestellt habe, dass es deutlich mehr davon gibt, als erwartet, wenn ich irgendwo mitmache. ;)

Na ja, bei Silbermark 1 gab es nicht wirklich Gelehrtenmangel. Aber die Spieler haben sich offensichtlich für andere Dinge interessiert. Dafür saß ich als NSC-Magier stundenlang in der Bibliothek und habe mit einer SC-Söldnerin zusammen versucht den Plot zusammenzustückeln.
Don't argue with idiots.
At first they take you down to their level,
and then beat you with their experience.

SqiSch

Solang ihr beiden euren spaß hattet war doch alles bestens ;)

Dureknight

Ja klar. Es war eine ziemlich coole Sache, wenn man als NSC agieren kann wie ein Spieler. Das ist der Vorteil von "Plot für NSCs". Der Nachteil ist, dass es dann schwieriger ist, den Plot "an die Spieler" zu bringen, weil man als SL weniger Steuerungsinstrumente zur Verfügung hat. Deswegen haben wir als Orga unser System bei großen Cons wieder weitgehend auf klassische NSCs umgestellt, die zumindest den Hauptplot gebrieft bekommen. Faustregel: Wo wir uns einen bestimmten Ausgang wünschen wird gebrieft, wo der Ausgang egal ist (Nebenplotlinien) findet Plot für NSCs statt. Anders ist es nur beim Drachenkeller. Hier haben wir mit freien NSCs sehr gute Erfahrungen gemacht, aber ein Abend ist ja auch ein zu überblickender Zeitraum, und wenn die Spieler bei einer Taverne nicht auf den Plot anspringen stört es auch niemanden.
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Aelfstan

Zitat von: Dureknight in November 02, 2007, 02:41:53 VORMITTAG
Der Nachteil ist, dass es dann schwieriger ist, den Plot "an die Spieler" zu bringen, weil man als SL weniger Steuerungsinstrumente zur Verfügung hat.

Das stimmt, besonders, wenn NSC nicht wie gebrieft agieren. Auf dem Silbermark 1 erinnere ich mich da an einen NSC-Magier, der sein Briefing äußerst mangelhaft umgesetzt hat. ZITAT: "Ich werde den Magier doch nicht so finster auslegen, wie im Briefing, weil ich den Charakter evtl. weiter spielen möchte."  :-P
Genie ist nicht nur einfach Licht, sondern vor allen Dingen beständiges Wahrnehmen des uns umgebenden Dunkels, aber seine normale Feigheit besteht darin, sich im eigenen Glanze zu sonnen und, solange dies möglich ist, nicht über dessen Grenzen hinauszuschauen.

Stanislaw Lem

Dureknight

Zitat von: Aelfstan in November 02, 2007, 08:32:35 VORMITTAG
"Ich werde den Magier doch nicht so finster auslegen, wie im Briefing, weil ich den Charakter evtl. weiter spielen möchte."  :-P

Hey, ich habe versucht meinen Auftrag so gut es geht zu erfüllen. Ich hätte euch gerne mehr Opfer verschafft, nur war es eben ziemlich schwierig, einzelne Spielerinnen dazu zu überreden, mit in den Wald zu kommen. Und oberste Priorität war für meinen Charakter nun mal, nicht aufzufallen. Aber du hast Recht, für den Plot wäre es sicher besser gewesen etwas auffälliger zu agieren und mich schnappen zu lassen. Dafür möchte ich dir für das tolle Wochenende danken, es war die perfekte Rolle für mich und ein sehr schönes Conerlebnis.
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Aelfstan

#24
@Dureknight: Als NSC ist natürlich nicht verboten, selber Spaß zu haben (Oft hat man als NSC sogar mehr Spaß als die Spieler), aber letztendlich ist man für die Spieler und den Plot da. Du hast die Rolle ja nicht völlig versaut, immerhin war die Spielerin, die du weggefangen hast, ziemlich beeindruckt und hat sich ordentlich über das Blut an ihren Händen gegruselt...  :-D Rollenspiel ist nichts für zerbrechliche Seelen.  :evil:
Genie ist nicht nur einfach Licht, sondern vor allen Dingen beständiges Wahrnehmen des uns umgebenden Dunkels, aber seine normale Feigheit besteht darin, sich im eigenen Glanze zu sonnen und, solange dies möglich ist, nicht über dessen Grenzen hinauszuschauen.

Stanislaw Lem

SqiSch

Zitatsich ordentlich über das Blut an ihren Händen gegruselt...  grin Rollenspiel ist nichts für zerbrechliche Seelen.  evil

Da fällt mir wieder was ein:
hatte mal ne gute idee für ein "Fantasy Psycho horrorcon".. Aber meine bekannten orgas wollten das konzept nie verwirklichen. Wobei es so schön psycho war, aber warscheinlich zu krass für "normale" larper ;)

Was auch stört bei der heutigen larpszene sind die Festen/großen gruppen, die meinen einen plot komplett an sich reissen zu können und oft den rest der spielerschaft kein bisschen vom plot zu verraten bzw infos rausrücken und an einem bestimmten teil des Plots einfach abbrechen und sich ihrer feierlaune hingeben. Als SL hat man dann echt die arschkarte, weil wie will man die ganzen informationen den rest der spieler näherbringen. Oft folgt daraus, das die restlichen Spieler über den schlechten/kaum vorhandenen plot schimpfen. So ne SL hat es schon nicht leicht mit spielern und ich kann inzwischen auch echt verstehen, warum so wenige Orgas größere larps veranstalten >50 spieler.
Es artet einfach in stress und man muss sich mit den persönnlichen problemen einzelner spieler herumschlagen.
,)

(ich schreib zu viel.. tut mir leid)

Aelfstan

@SqiSch: Vielleicht habe ich ja Lust, dein Konzept umzusetzen. Verrat es mir doch mal bei Gelegenheit!  :wink:
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Stanislaw Lem

Dorodin

Ja Psycho, das klingt ganz nach Aelfstan :evil: :evil: :evil: :evil: :evil: :evil:

Sandol

Für so ein Konzept könnte ich mich durchaus auch begeistern...;) Gemeinsam mit Aelfstan... Hmm.... das wird böse.... :evil:
Regelst du noch oder LARPst du schon?

Aelfstan

Wie sieht es aus, SqiSch - ist dein Konzept geheim oder hast du keine Lust, ein LARP mit uns zu veranstalten?  :wink:
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Stanislaw Lem